Ein Festivalmonster an Stricken: Bändigung ist unmöglich!
Das größte Marionettenfestival der Welt feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag und stürzt sich mit einem Salto in den Rachen des Figurentheaters. Über 400 Veranstaltungen & zahlreiche Künstler aus Übersee und Europa warten mit ihren hungrigen Fingern ungeduldig auf ihren Einsatz!
Avignon für den Theaterliebhaber, Aix-en-Provence für die klassische Muse, Arles für die Photographie-Freunde. Gehören die Festivals den A-Städten? Denkste! In Charleville-Mézières kommen jeden Herbst außerordentliche, entzückende, die Spucke wegbleibende Künstler*innen des Figurentheaters zusammen, um ihre Inszenierungen mit einem Kuriositäten suchendem Publikum zu teilen.
Zu dieser famosen Geburtstagsausgabe werden 104 Kompanien aus 28 Ländern erwartet (für Mathe-Fans: Dies repräsentiert 440 Vorstellungen für Klein und Groß!). Anliegen des Festivals ist es, sich mit neuen Formen des Figurentheaters auseinanderzusetzen, weiter zu denken, auf Tuchfühlung mit anderen Bereichen zu gehen. So werden in diesem Jahr die Poesie und die neuen Technologien als Wegbegleiter ergründet.
Glückliche Stunden mit…
Das Programm verspricht eine Vielzahl an ekstatischen Höhepunkten. Seien es:
- die Eröffnung mit der Kompanie Gratte Ciel und ihren fliegenden Engeln (Place des Anges)
- die französischen Premiere von Ashes to Ashes der Belgierin Agnès Limbos
- die Premiere von Alors Carcasse von Bérangère Vantusso
- Jerk von Gisèle Vienne
- Looking Back des Australiers Neville Tranter
- Incertain Monsieur Tokbar des Turak Théâtre
- R.O.O.M von Meinhardt & Krauss
- Tchaïka von Teresita Iacobelli und Natacha Belova
- Macunaïma Gourmet des Brasilianers Eduardo Felix
- Solace von Uta Gebert
- At the still point of the turning world von Renaud Herbin
Werke aus Portugal, dem Iran, Russland, den USA, Deutschland, der Region Grand Est – ach, uns schwirrt der Kopf bei einem solchen Angebot!
Der rote Faden führt nach Amerika
In diesem Jahr stehen die Werke zweier bedeutender amerikanischer Künstler im Mittelpunkt des Festivals: Claire Dancoisne (Theatre la Licorne) und Basil Twist. Erstere ist eine außergewöhnliche Bastlerin, die in ihren Arbeiten knirschenden Humor, Masken und Objekte vereint. Gleich drei Inszenierungen werden von ihr vorgestellt (La Green Box, L’Homme qui rit, Espace Planète Licorne).
Der aus San Francisco stammende Basil Twist (dessen Vater bereits Marionettenspieler war), präsentiert mehrere Aufnahmen seiner Werke und eine Ausstellung. Ganz besonders freuen wir uns dabei auf Symphonie Fantastique, ein Wasser-Ballett, welches die gleichnamige Komposition Berlioz‘ in farbigen Bewegungen wiedergibt.
Also, unser Herz schlägt bereits jetzt für dieses Festival! Ihres ebenso?
WEITERE INFORMATIONEN ZUM PROGRAMM AUF DER FESTIVALSEITE
www.festival-marionnette.com
Interview #szenikmag mit Luc Amoros, Leiter der Compagnie Lucamoros, im Rahmen ihrer Aufführung La tortue de Gauguin, anlässlich der Grande Fête des zones zumides 2018 im Naturpark der Vogesen. Das Spektakel ist in diesem Jahr beim Marionettenfestival programmiert. Hier zu den Infos!
Ein weiteres Interview #szenikmag mit Uta Gebert, anlässlich der Premiere ihres Werkes Solace beim Festival Les Giboulées 2018 in Straßburg. Dieses Spektakel wird ebenfalls in Charleville-Mézières aufgeführt. Hier zu den Infos!
SO MANCHES SPEKTAKEL HAT SICH BEREITS AUF SZENIK EINGESCHLICHEN:
- Place des Anges der Kompanie Gratte Ciel
- Alors Carcasse von Bérangère Vantusso
- Buffalo Boy von Virginie Schell & Gabriel Hermand-Priquet
- The Great He-Goat von Nicole Mossoux
- At the still point of the turning world von Renaud Herbin
- Jerk von Gisèle Vienne
- Ambregris von Patrick Sims
- Je Hurle der Soupe CIE
- Un opéra de papier von Eve Ledig
- (Victor) Frankenstein der Kompanie Karyatides
- Du vent dans la tête des Bouffou Théâtre
- Dadaaa von Amélie Poirier
- Milieu & Alentour von Renaud Herbin
Fotos: Christophe Loiseau, Jean-Bernard Guenau, Michael Gálvez, Studio Matusiak