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Tillmann Köhler inszeniert ein Panorama menschlicher Abgründe

Tillmann Köhler inszeniert den schonungslosen Roman Das große Heft der ungarischen Schriftstellerin Ágota Kristóf im Theater Basel. Ein Schauspiel über die Verrohung eines menschlichen Herzens.

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Zwei Zwillingsbrüder werden während des Kriegs zu der ihnen fremden Großmutter geschickt. Geborgenheit und Mitgefühl suchen sie hier, wo jeder für sich allein kämpft, vergeblich. Schnell wird den Brüdern klar: In dieser brutalen Gesellschaft kann nur überleben, wer sich ihr mit schonungsloser Härte entgegenstellt. Mit eiserner Disziplin kasteien sie sich mit Übungen zur Abhärtung von Körper und Geist: sie hungern, sie stehlen, sie schlagen sich, sie töten. Dabei driften sie zunehmend in ihr eigenes, kompromissloses Wertesystem ab.

Ihr Leben dokumentieren sie sachlich und unsentimental in einem Heft. Es entsteht ein beklemmendes Protokoll ihrer fortschreitenden Verrohung und zugleich ein erschütterndes Zeugnis ihrer verlorenen Kindheit.

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Tilmann Köhler, der ein ausgewiesener Experte für Prosaadaptionen ist, inszeniert nach Die schwarze Spinne von Jeremias Gotthelf zum zweiten Mal am Theater Basel, diesmal einen Stoff, der ihn schon lange begleitet:

 

«Er fasziniert mich durch den formalen Schritt der Autorin, Gefühle aus der Sprache zu verbannen und uns so zur Beobachtung zu zwingen. Dadurch wird man aufgerufen, Leerstellen potenziert persönlich aufzufüllen. Mit der unbewusst abgespeicherten Bilderflut ausgeblendeter Konflikte, mit der immer wieder gegenwärtigen und doch so gerne begrabenen Geschichte dieses Kontinents und mit den Kindheitsbildern und blinden Flecken der eigenen Biografie. Ein Holzschnitt, schwarz-weiss.» Tillmann Köhler

 

 

Zur Autorin

Ágota Kristóf, in die Westschweiz emigrierte Ungarin, entwirft in ihrem rund dreißig Jahre nach der Flucht in französischer Sprache veröffentlichten Debütroman in unvergleichlich schlichter, aber umso eindringlicherer Sprache, ein Panorama menschlicher Abgründe.

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BESETZUNG

Inszenierung Tillmann Köhler
Bühne Karoly Risz
Musik Jörg-Martin Wagner
Licht Andreas Rehfeld
Ton Ralf Holtmann, Christof Stürchler
Dramaturgie Sabine Egli

Mit Inga Eickemeier, Urs Peter Halter, Anica Happich, Martin Hug, Vincent zur Linden & Friederike Wagner
Piano Marianna Angel, Laura Chihaia, Amador Buda Fuentes Manzor 


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

  • Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Ágota Kristóf
  • Aus dem Französischen von Eva Moldenhauer
  • Premiere 2019 / 2020
  • Ab 14 Jahren
  • Am 26. Oktober 2019: Vorstellung mit englischen Übertiteln
  • Mehr über das Leben der Autorin Ágota Kristóf erfahren Sie im Monolog Die Analphabetin: www.theater-basel.ch
  • Weitere Informationen auf der Webseite des Theater Basel: www.theater-basel.ch

 

Foto: Sandra Then


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