Oh Herr Wagner, halten Sie sich fest!
Wer glaubt Wagners Siegfried, Brunhilde und Kriemhild seien nur schwere Opernkost, der irrt! In Oscar Straus’ Operette der Nibelungen wird Drama durch Walzer und beschwingte Märsche ersetzt. Im Badischen Staatstheater Karlsruhe nimmt Johannes Pölzgutter diese Geschichte nun aufs Korn. Neugierig geworden? Ja, das dachten wir uns….
Ja, so ist das mit Mythen und Legenden; hin-und wieder findet sich jemand, der sich daraus einen kleinen Spaß macht. In diesem Fall ist es der österreichische Komponist Oscar Straus, der Siegfrieds Schwerter durch Schaumwein ersetzt und für ein komödiantes Spektakel sorgt: Brunhild nimmt die Aufforderung zum Kampf mit König Gunther an. Diesem zittern nun die Knie und er fragt sich, wie er sich da wieder herauswinden kann. So werden allerlei Ideen, die gute Brunhild auszuschalten, werden nun auf den Tisch gebracht. Wäre da nicht auch noch Siegfried, der ein Auge auf Gunthers Schwester Kriemhild geworfen hat! Scheint, als hätte man es als König wirklich nicht leicht…
Mit Witz und Walzer schaut Oscar Straus auf die ehrwürdige Geschichte Siegfrieds und führt die germanischen Werte an der Nase entlang. 1904 in Wien uraufgeführt, wird hier der Tragödie der Stachel genommen und daraus eine heitere Operette gemacht.
Der Regisseur Johannes Pölzgutter nimmt sich diesem Spaß an und bringt ihn auf die Bühne des Staatstheaters. Nach Luzern und Saarbrücken, inszeniert er zum ersten Mal in Karlsruhe.
Achtung, hier werden die Taschentücher dieses Mal für Tränen des Lachens gebraucht!
Dominic Limburg, musikalische Leitung
Johannes Pölzgutter, Regie
Foto: Felix Grünschloss