Oh du schöne Langeweile!
Georg Büchners Stück über zwei junge Adlige, die sich in Melancholie aalen, wird im Maillon von Thom Luz in einer neuen Musiktheaterarbeit ausklamüsert.
Leonce, ein Prinz, Lena, eine Prinzessin, sollten sich miteinander vermählen. So wollen es die Väter. Keiner der beiden ist aber damit auch nur ansatzweise einverstanden, also fliehen sie mit ihren Dienern nach Italien. Doch, wie es das Schicksal (oder die Laune des Schriftstellers) so möchte, treffen ihre von Langeweile durchfluteten Gemüter zufällig aufeinander und so, ach, verlieben sie sich ineinander. Werden Sie die Welle der Glücksgefühle letztendlich akzeptieren und ihre Melancholie über Bord werfen? Und, was hat das Sein für einen Sinn, wenn es von Langeweile und immer wiederkehrenden Mechanismen bestimmt wird?
In Büchners Stück vereinen sich Kritik am Adel, an der Knechtschaft des Volkes, sowie tschechowischer Ennui und cervantischer Dienerhumor. Parallel zu Woyzeck entstanden, ist es vollgepfropft von zweideutigen Spitzen, in denen sich Humor und Traurigkeit die Hand geben. Thomas Luz, Hausregisseur am Theater Basel, wird diesem, mit der Schlussszene beginnend, auf die Spur gehen. Glauben Sie uns, langweilig wird das bestimmt nicht!
Thom Luz, Inszenierung, Bühnenbild
Mathias Weibel, musikalische Leitung
Mit
Carina Braunschmidt, Annalisa Derossi, Elias Eilinghoff, Martin Hug, Daniele Pintaudi, Lisa Stiegler
foto : Sandra Then