„Die Krönung der Poppea“, ein Meisterwerk von Monteverdi, in der Opéra national du Rhin
Ein berauschendes Meisterwerk, das zum ersten Mal dem Dirigenten Raphaël Pichon und dem Ensemble Pygmalion anvertraut wurde, in einer Inszenierung von Evgeny Titov mit hochkarätigen Interpret⋅innen des Barockgesangs.
Fernab des Forums und der Hektik des Senats wird die römische Politik vor allem durch ein Wechselspiel von Liebschaften, Palastintrigen und persönlichen Ambitionen bestimmt. Kaiser Nero ist unsterblich in die attraktive Poppea verliebt und erwägt, seine Frau Octavia zu verstoßen, um seine Geliebte auf den Thron zu setzen – ungeachtet der Mahnungen des Philosophen Seneca und den drohenden Verschwörungen und Erpressungen von Rivalen und abgewiesenen ehemaligen Liebhabern. Weder Recht noch Moral vermögen es, der unguten Verbindung Einhalt zu gebieten, die scheinbar in der Gunst der Götter steht. Doch eine solch rasende Liebeswut kann nur Tod und Blut hervorrufen.
Den erhabenen und triumphierenden Helden der Mythologie zieht Monteverdi in seiner letzten Oper komplexe und grausam menschliche Charaktere vor und bricht damit mit einer (jungen) Tradition, die er selbst durch seine frühen Opernwerken mitbegründet hatte. In einer geradezu Shakespeare’schen Atmosphäre verbindet er Triviales mit Erhabenem, während die Musik zu Begehren und Sinnlichkeit wird. Nie zuvor erreichte der Ausdruck von Liebesgefühlen einen so hohen Grad an psychologischem Realismus wie in dieser Komposition, die den Gesang mit all seinen Nuancen und Feinheiten durch das reduzierte Orchester erst recht zur Geltung bringt.
Praktische Informationen
- Neuproduktion der Opéra national du Rhin
- Dauer: 3 Std. 10 Min. inklusive Pause
- In italienischer Sprache mit französischen und deutschen Übertiteln
- Weitere Informationen: www.operanationaldurhin.eu
Foto: Nis&For