Sibylle Berg präsentiert in Basel die Fortsetzung eines antiken Sex-Streiks mit spitzem Humor und prägnanten Worten
Die in Zürich lebende Autorin Sibylle Berg, eine der bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellerinnen der Gegenwart, hat sich dem antiken Stoff angenommen und für das Theater Basel in ihrer prägnant pointierten und humorvollen Sprache eine Fortsetzung geschrieben: In den Gärten oder Lysistrata Teil 2.
Sex bedeutet Krieg. In Aristophanes’ Lysistrata brodelt parallel zum Krieg zwischen Sparta und Athen der Kampf der Geschlechter. Es ist ein von beiden Seiten militant geführter Kampf um Macht. Die Frauen quälen die Männer durch Enthaltsamkeit, um so den Frieden zu erzwingen.
Der Kampf der Geschlechter tobt auch in Sibylle Bergs Lysistrata. Doch das war damals, als Rückblende wird erzählt von der Zeit, als Männer noch Komplimente machen durften und Frauen aufsahen zu ihren Erlösern. Denn verunsichert durch die zunehmende Emanzipation der Frauen und müde von der Weltherrschaft, haben die Männer in einer Zeit des Umbruchs zum Streik aufgerufen: sexuelle Enthaltsamkeit als Rache für das Gefühl von Unterlegenheit.
Inszeniert wird die Uraufführung vom serbischen Regisseur Miloš Lolić, der sich dem Basler Publikum bereits mit den beiden Schweizer Erstaufführungen von Biljana Srbljanovićs Heuschrecken und Roland Schimmelpfennigs Idomeneus zeigte.
BESETZUNG
Inszenierung Miloš Lolić
Bühne Wolfgang Menardi
Kostüme Jelena Miletić
Musik Nevena Glušica
Licht Cornelius Hunziker
Dramaturgie Julia Fahle
Mit Eva Bay, Linda Blümchen, Carina Braunschmidt, Urs Peter Halter, Anica Happich, Vincent zur Linden, Julia Nachtmann, Moritz von Treuenfels
Saxofon Cristina Arcos Cano
Harfe Nicola Hanck
Violine Eva Miribung
Gesang Bruno de Sá
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
- Premiere 2019 / 2020
- Uraufführung / Auftragswerk
- Ab 12 Jahren
- Weitere Informationen auf der Webseite des Theater Basel: www.theater-basel.ch
- Nach der Vorstellung am 31.12.2019 können Sie anschließend an der Silvesterparty im Foyer teilnehmen.
- Sibylle Berg erhielt zuletzt den Schweizer Buchpreis 2019 für «GRM. Brainfuck». Die Preisverleihung fand am 10. November 2019 im Theater Basel statt.
Foto: Sandra Then