Für sein vorletztes Werk erdachte Puccini drei Kurzopern – eine tragische, eine lyrisch-mystische und eine bitterbös-komische –, die inhaltlich kontrastieren, aber durch die Musik zusammengehalten werden. Statt eines großen Handlungsbogens drei Schlaglichter auf Einzelepisoden: auf die zerrüttete Ehe eines Schifferehepaares und einen Mord aus Eifersucht, auf die Zerrissenheit einer Nonne zwischen religiöser Pflicht und ihren Gefühlen als Mutter, auf einen steinreichen Verstorbenen und seine Sippe, deren Gier auf das Erbe ihr am Ende zum Verhängnis wird.
Was in allen drei Teilen vorherrscht, ist Puccinis Vorliebe für genaue Figurenporträts sowie seine Detailverliebtheit. Musikalisch trifft melodienselige Italianità auf realistische Milieustudien – Puccinis Aufbruch in die Moderne.