Scandale
Die jungen Pianisten Francesco Tristano und Alice Sara Ott brechen mit den Konventionen der Klassik und sorgen für neue Klangerlebnisse und Scandale
Nach wie vor umgibt die Klassik ein Hauch des Elitären und der Ruf, sich nicht bereitwillig neuen Strömungen gegenüber zu öffnen. Dass es sehr wohl auch anders geht, beweisen seit einiger Zeit die angesagten Pianisten Francesco Tristano und Alice Sara Ott. So zieht Tristano die Clubs den Konzertsälen vor, mischt klassischen Melodien Elemente aus Techno, Jazz und Pop bei und versteht sich als Grenzgänger zwischen dem Vergangenen und dem Gegenwärtigen. „Ein gutes Piano-Recital ist wie ein DJ-Set“, behauptete er folgerichtig in einem Interview mit der Zeit. Alice Sara Ott wurde der Öffentlichkeit bekannt, als sie vor einigen Jahren unverhofft für den Star-Pianisten Lang Lang einsprang, nicht selten sitzt sie bei ihren Konzerten barfuß am Klavier und sie wünscht sich für ihre Konzerte eine zwanglose, entspannte Atmosphäre.
Beinahe zwangsläufig erscheint es, dass sich beide Musiker nun zusammen getan haben, um eine CD aufzunehmen: Scandale lautet diese und ist als Anspielung auf die Pariser Uraufführung von Strawinskys Sacre du Printemps zu verstehen. Es bleibt abzuwarten, welche Reaktionen Tristano und Ott dem Festspielhaus-Publikum mit weiteren Werken von Strawinsky, Debussy und Ravels Boléro entlocken werden…
Weitere Informationen
- Eine Zugfahrt mit Francesco Tristano in Die Zeit …
- ... und ein Spaziergang mit Alice Sara Ott in der Berliner Morgenpost
- Informationen über das gemeinsame Album Scandale auf sinfinimusic.com (EN)
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