Liebesdreieck
In Verdis berühmter Oper finden sich zwei Prinzessinnen und ein ägyptischer Feldherr in einem komplizierten Liebesdreieck, das sie nur durch den Verrat ihrer Heimat lösen können.
Nachdem Giuseppe Verdi es abgelehnt hatte, für die Eröffnung des Khedivial-Opernhauses in Kairo eine Hymne zu schreiben, gelang es dem Ägyptologen Auguste Mariette mit einer List, Verdi von dem von ihm geschriebenen Libretto zu überzeugen und dazu im Auftrag der Oper die Musik zu komponieren: Er schickte sein Libretto zunächst an Verdis früheren Librettisten, der es an Verdi weiterleitete mit dem Vermerk, dass man es sonst seinem Konkurrenten Wagner antragen würde. Zusätzlich erhielt Verdi für seine Komposition der Aida das bis dahin höchste Honorar für einen Komponisten.
Hervorzuheben am Stück ist das ganz besondere Lokalkolorit. Verdi ließ speziell für den Triumphmarsch der ägyptischen Truppen besondere Trompeten anfertigen, die sogenannten Aida-Trompeten. Sie wurden altägyptischen Trompeten nachempfunden, deren Klang an Eselsrufe erinnern sollte.
Aida, die Tochter des äthiopischen Königs, ist Gefangene und Sklavin der Ägypter. Sie hat sich in Radames verliebt, einen ägyptischen Feldherr. Doch auch Amneris, die Prinzessin von Ägypten, ist in ihn verliebt. So entspinnt sich ein kompliziertes Liebesdreieck, bei dem Aida und Radames vor die Wahl gestellt werden: Entscheiden sie sich für die Liebe oder ihr Vaterland?
Stathis Livathinos, der Regisseur und künstlerische Leiter des griechischen Nationaltheaters, wagt sich an seine erste Operninszenierung. Das herausragende Ergebnis sollten Sie nicht verpassen. (R.S.)
Foto © Hofmann / De Munt La Monnaie