Am vergangenen Samstag, dem 26. Februar 2022, wurde bei der zuvor online ausverkauften Eröffnungsveranstaltung das grenzüberschreitende Projekt Esch2022 erfolgreich gestartet. Den Titel „Europäische Kulturhauptstadt“ tragen die Stadt Esch-sur-Alzette, ihre umliegenden zehn Luxemburger Gemeinden des Verbandes Pro-Sud und die acht benachbarten französischen Gemeinden der CCPHVA (Communauté de Communes Pays Haut Val d`Alzette).
Pressemitteilung
Mit dem offiziellen Teil ab 17:30 Uhr vor dem Hôtel de Ville in Esch-Alzette begann ein mehrstündiges, vielseitiges Abendprogramm zum Start der Europäischen Kulturhauptstadt. Die einstündige Zeremonie zu Beginn umfasste Ansprachen von Nancy Braun (Generaldirektor Esch2022), Georges Mischo (Präsident Esch2022), Sam Tanson (Kulturministerin Luxemburg), Clément Beaune (Französischer Staatssekretär für europäische Angelegenheiten, dem Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten beigeordnet), Margaritis Schinás (Vizepräsident der Europäischen Kommission, zuständig für die Förderung unserer europäischen Lebensweise) und Mariya Gabriel (EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend).
Auf die Überreichung der offiziellen Urkunde durch die Europäische Kommission an den Präsidenten von Esch2022, Georges Mischo, für die Stadt Esch-Alzette und die teilnehmenden Gemeinden sowie das gemeinsame Durchschneiden eines Bandes aller Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, folgte ein Programm mit u.a. 19 Musikkonzerten lokaler Bands auf vier Bühnen sowie zwei Konzerten der „Future Frequencies“ mit lokalen Musikern, die in der Rockhal den für Esch2022 kreierten „Sound of Europe“ vorstellten. Die rund 18.000 Besucherinnen und Besucher im Zentrum von Esch-Alzette und Esch-Belval hatten außerdem die Gelegenheit, an verschiedenen Stationen selbst kreativ und aktiv zu werden.
Höhepunkt war der Start einer virtuellen Weltraumrakete, die im Zuge eines Malwettbewerbs zur Visualisierung der Zukunft des Weltraums mit 350 Schülerinnen und Schülern aus Luxemburg und Frankreich im Herbst 2021 von Kindern gestaltet wurde. Besonders jetzt sollte sie sowie das Projekt Esch2022 für eine friedliche Zukunft in einem vereinten Europa stehen.
„Wir sind alle sehr zufrieden und glücklich, dass so viele Menschen Europa und seine vielfältige Kultur im Zuge des offiziellen Starts von Esch2022 mit uns gefeiert haben, gerade in den aktuellen Zeiten“, sagt Nancy Braun, Generaldirektor Esch2022. „Im Namen aller Gemeinden, Beteiligten und Unterstützer freue ich mich auf zahlreiche Gäste in der gesamten Esch2022-Region in diesem Jahr und darüber hinaus.“
Aktive Teilnahme stand und steht im Vordergrund
Mehr als 1.200 engagierte und passionierte Menschen trugen hinter und auf der Bühne zum Gelingen der Großveranstaltung bei. Darunter waren neben rund 500 Dienstleistern und Mitarbeitern, mehr als 350 Kreative sowie Performance-Künstlerinnen und Künstler, überwiegend aus der Region, 250 Remixer (freiwillige Helfer der Esch2022-Community), rund 50 Sicherheitskräfte sowie Mitglieder von 26 lokalen Vereinen und 7 Pfadfinderverbänden (Scouts).
Auch Seine Königliche Hoheit der Großherzog und Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin sowie Premierminister Xavier Bettel nahmen neben weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Luxemburger Regierung sowie aus Frankreich am REMIX Opening teil. Esch2022 steht seit Februar 2020 unter der „Haut Patronage“ Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin.
Gemeinden im Fokus
Rund 160 Projekte mit mehr als 2.000 Veranstaltungen werden im Zuge von Esch2022 in den teilnehmenden Gemeinden stattfinden. Etwa ein Drittel des Programms wird in Zusammenarbeit mit den beiden anderen Europäischen Kulturhaupstädten Kaunas und Novi Sad gestaltet.
Neben der Stadt Esch-Alzette und dem Universtätsviertel Esch-Belval, wo das ganze Jahr über Ausstellungen und Events stattfinden werden, stehen die teilnehmenden Gemeinden in Luxemburg und Frankreich abwechselnd im Fokus. Den Anfang macht die Gemeinde Kaerjeng, die z.B. am ersten März-Wochenende zum « Festival de Feu » einlädt. Das Programm von Esch-Alzette und Esch-Beval sowie das in den verschiedenen Gemeinden, ist online unter www.esch2022.lu/agenda einsehbar. Die Termine zum Vormerken lauten :
- 22.02. – 21.03.2022 Kaerjeng (Bascharage)
- 22.03. – 21.04.2022 Péiteng (Pétange)
- 22.04. – 21.05.2022 Beetebuerg (Bettembourg)
- 22.05. – 21.06.2022 Diddeleng (Dudelange) / CCPHVA*
- 22.06. – 21.07.2022 Suessem (Sanem) / CCPHVA*
- 22.07. – 21.08.2022 Schëffleng (Schifflange)
- 22.08. – 21.09.2022 Monnerech (Mondercange)
- 22.09. – 21.10.2022 Déifferdeng (Differdange)
- 22.10. – 21.11.2022 Rëmeleng (Rumelange) / CCPHVA* (17.10 au 13.11.2022)
- 22.11. – 22.12.2022 Käl/Téiteng (Kayl/Tétange)
Erste Ausstellungen in Esch-Belval eröffnet
Am Sonntag, dem 27. Februar, eröffneten zudem unter Anwesenheit der Kuratorenteams und einiger Künstlerinnen und Künstler die beiden ersten Ausstellungen, die die Capitale Européenne de la Culture 2022 a.s.b.l. zusammen mit lokalen und internationalen Partnern entwickelt hat. In der ehemaligen und aufwändig restaurierten Industriehalle „Möllerei“ lädt Esch2022 zusammen mit dem ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe bis Mitte Mai zur Ausstellung Hacking Identity – Dancing Diversity ein, die von Anett Holzheid und Peter Weibel kuratiert wurde. Die Ausstellung umfasst Werke von 26 international anerkannten Künstlern, die Phänomene der Auflösung, Metamorphose und Vervielfältigung von Identität im Zeitalter der digitalen Technologien erforschen.
Die Ausstellung Remixing Industrial Pasts: Constructing the Identity of the Minett in der Massenoire rückt die Industriegeschichte in den Fokus. Zentrales Thema dieser historischen Ausstellung ist der kontinuierliche Wandlungs- und Transformationsprozess der Minett-Region ab Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. Auf der Grundlage eines Forschungsprojekt des Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH), das von Esch2022 gefördert wurde, haben das italienische Künstlerkollektiv Tokonoma und das Architekturbüro 2F Architettura die Erkenntnisse der Forscher in eine sowohl historische, als auch künstlerische Ausstellung übersetzt.
Foto: Claude Piscitelli