Herr seines eigenen Schicksals?
Unter der musikalischen Leitung Sergio Alaponts nehmen die Chöre der Opéra national du Rhin und das Sinfonieorchester Mulhouse diese tragische Oper von Mozart auf.
Idomeneo ist, wenn man den Worten des Musikologen Alfred Einsteins folgt, „eines dieser Werke, das selbst einem so herausragenden Genie wie Mozart nur einmal in seinem Leben gelingen kann“. Eine durch gegensätzliche Leidenschaften bebende Oper, die Mozart mit fast 25 Jahren 1781 komponiert. Dabei nimmt er sich viele künstlerische Freiheiten heraus und schreibt den Chören die wichtige Aufgabe zu, die Intensität der Geschichte zu tragen. Die Opéra national du Rhin präsentiert eine Originalversion, die von Christophe Gayral inszeniert und von Sergio Alapont musikalisch geleitet wird. Das Werk, eine reine griechische Tragödie, erkundet moralische Dilemma, Vater-Sohn-Beziehungen und die Geschichten verhinderter Liebschaften.
Idomeneo, kretischer König, findet sich nach dem trojanischen Krieg in einem Meeressturm wieder. Von den Wellen, der Furcht und Todesangst gepackt, verspricht er Poseidon, dem Gott der Meere, ihm die erste Person zu opfern, die ihm bei seiner Rückkehr begegnet. Nun ist es aber sein eigener Sohn, Idamante, der ihm entgegen eilt… Idomeneo, der dachte sein Schicksal kontrollieren zu können, steht nun vor einem Dilemma: Seinem Wunsch zu leben zu folgen und dafür seinen Sohn zu opfern, Poseidon herauszufordern oder ins Exil zu fliehen. Doch sein Schicksal kann nicht verfälscht werden… zudem hintergeht man nicht die Götter. Wird er resignieren und seinen Sohn in den Tod schicken?
Ein Drama, dessen Ausgang vollkommen unerwartet ist! (A.M.)