Liebe, Liebe, Liebelei
In Stücken von Marivaux werden Liebesbotschaften oft durch Diener vermittelt. Heutzutage gibt es Tinder, Photoshop – eine Daumenbewegung kann zum schlimmsten Feind werden. Der Autor und Regisseur Christophe Pellet beschäftigt sich in seinem Text Les Disparitions mit einer zukünftigen, unmittelbaren Zeit, in der Bildschirme vom Radar verschwunden sind. Kontakte zu anderen, Beziehungen müssen nun wieder neu aufgebaut werden. Wie vorgehen? Wie sich verhalten? Nach welchen Regeln spielen?
Die Schüler der Gruppen 44 und 45 der École du TNS präsentieren dem Publikum nun, nach sechswöchigen Proben, in dieser Woche ihre eigenen Reflektionen des Textes. Vier Versionen, die mit uns durch das Menschsein und seine Gefühlswelt reisen, kritisieren und über den Bildschirm hinausdenken.
Text Christophe Pellet
Mit den Schauspieler*innen Majda Abdelmalek, Elan Ben Ali, Daphné Biiga Nwanak, Clémence Boissé, Amine Boudelaa, Léa Luce Busato, Océane Cairaty, Houédo Dieu-Donné Parfait Dossa, Paul Fougère, Romain Gillot, Romain Gneouchev, Alexandre Houy-Boucheny, Jisca Kalvanda, Elphège Kongombé Yamalé, Leïla Muse, Ysanis Padonou, Mélody Pini, Ferdinand Régent- Chappey, Achille Reggiani, Théo Salemkour, Léa Sery, Florian Sietzen, Yanis Skouta, Claire Toubin | Inszeniert von Eddy D’Aranjo, Ferdinand Flame, Simon-Élie Galibert, Jean Massé | Dramaturgie Juliette de Beauchamp, Hugo Soubise, Baudouin Woehl | Bühne und Kostüme Lisetta Buccellato, Clémence Delille, Estelle Deniaud, Louise Digard, Margot Di Méo, Aliénor Durand, Marjolaine Mansot, Simon Restino | Regisseure Edith Biscaro, Zélie Champeau, Simon Drouart, Vincent Dupuy, Germain Fourvel, Marco Hollinger, Louisa Mercier, Enzo Patruno Oster, Lisa Petit de La Rhodière, Félix Philippe, Baudouin Rencurel, Typhaine Steiner
Foto: Jean-Louis Fernandez
Weitere Informationen
- Christophe Pellet spricht über Les Disparitions
La sélection Szenik :
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Les Disparitions – Un Archipel
Simon-Elie Galibert, vom 01. bis 09. März 2019 Wir befinden uns in einem Zwischenbereich. Der Mensch ist aufgrund des Bildschirms zum Körper geworden; die Realität scheint weit. Wörter und Körper scheinen sich in dieser neuen Welt aufzulösen. Werden sie je wieder miteinander in Einklang kommen? Eine Frage, die sich diese Version des Textes stellt. Mit Océane Cairaty, Leïla Muse, Ferdinand Régent-Chappey, Achille Reggiani, Théo Salemkour und Claire Toubin. Foto: Jean-Louis Fernandez
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Les Disparitions – Désormais, n’a aucune image
Eddy d’Aranjo, vom 01. bis 09. März 2019 Eine wilde Mischung aus Science-Fiction, Spionagefilm und Liebesgedicht wird in dieser Version vorgetragen. Zwar sind die Bildschirme verschwunden, doch eine neue Droge „das Licht“ hält die Körper am Leben und füllt sie mit Leidenschaften. Allerdings hält die Liebe dieser Macht stand und trotzt jedem Versuch sie auszumerzen oder zu kontrollieren. Mit Elan Ben Ali, Yanis Skouta, Romain Gillot, Majda Abdelmalek, Léa Séry und Jisca Kalvanda. Foto: Jean-Louis Fernandez
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Les Disparitions, ou Tandis que le monde brûle
Ferdinand Flame, vom 01. bis 09. März 2019 Die Bildschirme sind zwar verschwunden, doch der Blick der Menschen hat jede Subjektivität von der Festplatte gelöscht. Die Augen schauen objektiv, speichern, nehmen Notiz; jede Emotion hat Zeit und Raum verlassen. Wie kann dies geändert werden? Wo die eigene Meinung, das eigene Gefühl wiederfinden? Zwischen all den gespeicherten Bildern, wo ist da das „Uns“ geräumt worden? Mit Paul Fougère, Daphné Biga Nwanak, Florian Sietzen, Alexandre Houy-Boucheny, Ysanis Padanou und Clémence Boissé. Foto: Jean-Louis Fernandez
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Les Disparitions – Récitals
Jean Massé, vom 01. bis 09. März 2019 Nackte Körper, die nichts weiter ans Bilder darstellen. Können Sie noch zusammenleben, Beziehungen formen? Wenn man sich nicht mehr sehen kann, ist es vielleicht an der Zeit neue Arten des Sehens und Liebens zu entwickeln. Auf der Suche nach einer Sprache, Mitteln und Wegen stellt sich die Frage nach dem Wert der Liebe für unsere heutige und morgige Welt. Mit Amine Boudelaa, Léa Luce Busato, Houédo Dieu-Donné Parfait Dossa, Romain Gneouchev, Elphège Kongombe und Melody Pini. Foto: Jean-Louis Fernandez