Wie ein Zauber
Yasmine Hamdan ist Libanesin und lebt seit 10 Jahren in Paris. In Beirut baute sie die alternative Szene mit auf, bevor sie mit Mirwais eine Solokarriere startete und von Jim Jarmusch entdeckt wurde.
Erinnern Sie sich: In Only Lovers Left Alive irren Adam (Tom Hiddleston) und Eve (Tilda Swinton) hilflos durch die Straßen von Tanger. Während Eve sich entfernt, um für ihren Liebsten ein Geschenk zu kaufen, lässt sich Adam vom Gesang einer jungen Frau in einer nur wenige Meter entfernen Bar verzaubern: Es ist Yasmine Hamdan. “I’m sure she’ll be very famous“ (Ich bin sicher, sie wird einmal sehr berühmt werden), flüstert Eve Adam ins Ohr. Eine bessere Promotion hätte sich die junge Libanesin nicht erträumen können! Auch Regisseur Jim Jarmusch war bei einem Konzert von Yasmine Hamdan ihrem Zauber erlegen. Die Sängerin, die schon immer eine Kämpferin war – für ihre Freiheit als Frau und als Sängerin in Beirut zu einer Zeit, als Konzerte noch illegal organisiert wurden – zieht Produzenten scharenweise an und überzeugte bei ihrer Ankunft in Paris sogar Mirwais. Mit ihm produzierte sie unter dem Namen Y.A.S. das Album Arabology und schuf sich eine eigene Identität an der Nahtstelle zwischen traditioneller arabischer Musik und westlichem Pop. Als Fan von Madonna, Radiohead oder Kate Bush mischt die Sängerin mit der kratzigen Stimme ihren Einflüssen ein wenig ägyptischen Pop der 70er Jahre bei, besonders auf ihrem jüngsten Album Ya Nass, das sie mit Marc Collin produzierte (Nouvelle Vague). Sie übt eine Anziehungskraft aus, der man sich nicht entziehen kann. (C.B.)
Weitere Informationen
- Website von Yasmine Hamdan (EN)
- Ein Portrait der Sängerin im Spiegel
- Ein Gespräch mit Yasmine Hamdan in der Zeit