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Unerwiderte Liebe

Olivier Py inszeniert Richard Strauss’ blutrünstige Literaturoper an der Opéra national du Rhin, in der die verschmähte Salomé ihren Geliebten ohne Rücksicht auf Verluste zahlen lässt.

Richard Strauss schrieb die Oper Salomé nach dem gleichnamigen Drama von Oskar Wilde, das dieser nicht in seiner Muttersprache, sondern auf Französisch verfasste. Strauss schrieb anhand einer deutschen Übersetzung selbst das Libretto. Und auch wenn man es kaum glauben möchte: die Vorlage für dieses blutrünstige Stück stammt eigentlich aus der Bibel. Für den geringen Preis eines Tanzes für ihren lüsternen Stiefvater erhält die Hauptfigur Salomé einen Kuss des von ihr geliebten Jochanaans (Johannes der Täufer), der sie zuvor verschmähte – und gleich seinen abgetrennten Kopf dazu.
Trotz der etwas gewöhnungsbedürftigen Handlung war Strauss’ Werk als eine der ersten Literaturopern epochemachend. Strauss brach nicht nur mit seiner Stoffwahl mit Konventionen, sondern auch auf musikalischer Ebene: Zwar steht die Oper durch die Verwendung von Leitmotiven in der Tradition Wagners, es finden sich jedoch zahlreiche Dissonanzen, womit die Sehnsucht nach „Schönklang“ überwunden wurde. Komponisten wie Arnold Schönberg wurde damit der Weg bereitet, der Schlüssel zur Neuen Musik war gefunden, der das Tor zu neuen Klangmöglichkeiten aufschloss. (R.S.) 

Foto © Klara Beck


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