Familienauslöschung
Was bringt einen Mann dazu sich und seine Familie auszulöschen? Wie groß muss die Angst oder der gesellschaftliche Druck sein? Die Theatergruppe ZELL:STOFF bringt ihre zehnte Produktion wieder unter der Prämisse, Perspektivwechsel und die Möglichkeiten des Theaters auszuschöpfen, auf die Bühne des Theaters am Gleis in Winterthur.
Er hat ein Reihenhaus im suburbanen Raum, zwei Kinder und eine Frau. Und doch verkraftet er die Kündigung seines Mittelklassenjobs nicht. Er schämt sich und flüchtet sich in Nicht-Orte. Im Transitraum versucht er die Zeit Tod zu schlagen. Das Stück von der Gruppe ZELL:STOFF spielt in einem urbanen Bühnenraum, nämlich einer Bushaltestelle. Nach Definition von Marc Auré, der sich unter anderen auf Foucault bezieht, ist jene Kulisse der Bushaltestelle ein Nicht-Ort bzw. Transitraum.
„Ort und Nicht-Ort sind fliehende Pole; der Ort verschwindet niemals vollständig, und der Nicht-Ort stellt sich niemals her – es sind Palimpseste, auf denen das verworrene Spiel von Identität und Relation ständig aufs neue seine Spiegelung findet.“ Die verlorene Identität die jener Mittelbürger ohne seinen festen Platz in der Arbeitswelt vermisst, wird mit seinem Versteckspiel im Restaurant und Parkhaus also nur verschlimmert. Bis es zur Explosion kommt…
Ein hartes Stück über Suizid, Identität und der sehnsüchtigen Suche eines festen Platzes (oder Raumes)…
TEXT Dominik Busch
REGIE Sophie Stierle
SPIEL Patric Gehrig, Julia Schmidt, Jürg Plüss
BÜHNE, KOSTÜM Saskya Germann
VIDEO- & AUDIODESIGN Kevin Graber
TONTECHNIK Jon Gyr (luciferVox GmbH)
PRODUKTIONSASSISTENZ Madleina Cavelti
PRODUKTIONSLEITUNG Boss & Röhrenbach
Foto: ZELL:STOFF
Weitere Informationen
- Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Theaters am Gleis Winterthur
- Die Homepage der Kompanie
- www.zell-stoff.ch