Musica 2019: Ein Fels in der Festivalbrandung
Gewillt, musikalische Neuheiten und Innovationen zu fokussieren, bezieht die diesjährige Ausgabe des Festivals Musica das Publikum noch stärker mit ein. So beschäftigt sich diese erste Edition des neuen Generaldirektors, Stéphane Roth, mit der Thematik des Körpers und stahlt dies in einem grenzüberschreitenden, vielfältigem Programm aus.
Mit 75 Komponisten, 130 Werken sowie 55 Weltaufführungen und französischen Premieren zeigt das Festival deutlich, wie unterschiedlich musikalische Kreation ergreifen kann. In jeder Note, in jedem Schritt auf ein anderes Genre hinzu, entdeckt sie sich neu. Wird sie dessen müde? Nein! Warum? Dank zahlreicher Künstler*innen, die aufgeweckt und ohne Scheu in das unergründliche Meer namens Erfindung springen.
Zu den diesjährigen eingeladenen Künstler*innen gehören: der Komponist François Sarhan, die Sopranistin Juliet Fraser, die Pianisten Wilhem Latchoumia und Betrand Chamayou, das Quatuor Bela, das Orchestre national de Metz unter der Leitung von David Reiland…
Wiederentdeckungen und Einstein am Strand
Diese Festivalausgabe steht auf verschiedenen, starken Pfeilern, in denen nicht nur das Werk, sondern der Komponist selbst im Mittelpunkt steht:
Philip Glass, du minimalisme au maximalisme
Quand Philip Glass, l'un des fondateurs du minimalisme, est devenu maximaliste avec l'opéra 'Einstein on the Beach'. Ne manquez pas le Carrefour de la Création qui lui est consacré, dimanche soir à partir de 20h sur France Musique !
Publiée par France Musique sur Jeudi 29 août 2019
- Alles klappt von Ondrej Adamek, der auf die von Menschen geschaffene Hölle namens Konzentrationslager, blickt (französische Premiere am 4. und 5. Oktober)
- Werke von Rebecca Saunders und Charles Ives
- Präsentation der Oper Al gran sole carico d’amore von Luigi Nono im Theater Basel (am 22. September)
- Porträt des Komponisten Hugues Dufour (am 25. und 28. September)
Timelessness — Thierry de Mey / Les Percussions de Strasbourg
Immersion dans les répétitions de "Timelessness", la prochaine création de Thierry de Mey avec les Percussions de Strasbourg, un spectacle total où « au point de rencontre entre musique et danse, le geste importe autant que le son produit. »#musica19 #création #percussion #ThierryDeMeyà découvrir le dimanche 29 septembre à 17h au Point d'Eau dans le cadre de la journée consacrée au compositeur belge.
Publiée par Festival Musica sur Lundi 2 septembre 2019
- Selbstporträt des Komponisten Thierry De Mey (am 29. September)
- Das EnsembleI ICTUS eröffnet das Festival mit einem vierstündigen Zapping aus Musik und Performance in den ehemaligen Hafenanlagen Straßburgs. Dort wird das famose Collegium Vocale Gent Philipp Glass‘ Werk Einstein on the Beach (am 27. September)
- Fokus auf die amerikanische Musik mit der Wiederentdeckung des Komponisten, Sängers und Pianisten Julius Eastman, einzigartiger Künstler des amerikanischen Minimalismus (am 28. September) sowie der Komponistin Julia Wolfe (am 4. Oktober)
Zeit für Experimente
In diesen Konzerten umarmt klassische Musik ihre zeitgenössischen Schwestern, verknotet sich mit Traditionen und lässt nichts unversucht, neue Klangwelten zu erschaffen.
- ein Abend im Zeichen des Noise mit Kompositionen von Phill Niblock, dem Bretonen Erwan Keravec und Rudolf Eb.er (am 26. September)
- Our ears felt like canyons des Quatuor Zwerm (am 25 und 26. September)
- Das norwegische Kollektiv Verdensteatret präsentiert mit dem Spektakel Hannah eine audiovisuelle Freske (am 27. und 28. September)
- My dog and I, ein konzeptuelles Stück der isländischen Komponistin Jennifer Walshe, für einen Hund, ein Cello und eine Tänzerin (am 1. Oktober)
- Glitch und Samba aus Brasilien werden in Coco des Gitarristen Julien Desprez vorgestellt (am 3. Oktober)
Die Uhr hat Spektakel geschlagen
Bühne und Musik vereinen sich in diesen Programmpunkten und erschaffen dabei mit Wort und Melodie eigene Bilderwelten.
- 4.48 Psychosis, eine Adaption des gleichnamigen Stückes von Sarah Kane (französische Premiere am 22. September)
- das Theater-Feuilleton L’Odyssée von Blandine Savetier (vom 28. September bis 4. Oktober)
- Milieu & Alentour, das neue Werk des Marionettenspieler Renaud Herbin (vom 30. September bis 1. Oktober)
- Die französische Premiere Symphonia Harmoniae Caelestium Revelationum von François Chaignaud, der die Gesänge der mystischen Figur Hildegard von Bingens interpretieren wird (am 3. und 4. Oktober)
- Festivalabschluss: Le grand Dégenrement mit drei Musiker-, Tänzer und Zirkusgenerationen, in Begleitung der akrobatischen Clown-Künstlerin Camille Boitel und ihrem astrophysischen Doubles Aurélien Barrau, der Kontrabassistin Joëlle Leandre, Akrobaten der Kompanie Les Capilotractées… (am 5. Oktober)
Mini sorgt für maximalen Spaß
Diese diesjährige Festivalausgabe wünscht sich vor allem junge Menschen in den diversen Konzertsälen und hat dafür ein für sie zugeschnittenes Festivalprogramm ausgearbeitet: Mini Musica. Hierbei haben Kinder die Möglichkeit an zahlreichen und an den Wochenenden stattfindenden Workshops teilzunehmen und so in musikalische Kreation einzutauchen.
Hör genau zu!
Nicht nur die jüngsten Zuschauer kommen auf ihre Kosten und können ihre Fertigkeiten ausprobieren! Das Festival leitet in diesem Jahr die sogenannte Akademie der Zuschauer ein. Hier können Sie sich mit der Rezeption der Musik auseinandersetzen und Ihr eigenes Zuhören analysieren. Zudem gesellen sich von Zuschauern programmierte Konzerte auf dem Campus und Hörlabore für Schwerhörige.
Weitere Informationen auf der Festivalseite: www.festivalmusica.fr
EBENFALLS AUF SZENIK
- Al gran sole carico d’amore von Luigi Nono im Theater Basel
- Milieu & Alentour von Renaud Herbin im TJP Strasbourg
- 4.48 Psychosis von Sarah Kane in der Straßburger Opéra national du Rhin
Fotos: Festival Musica 2019