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Gegen den Strom

Schauspieler Nicolas Bouchaud und Regisseur Eric Didry nehmen sich die Rede Der Meridian von Paul Celan vor, die der jüdisch-rumänische Dichter deutscher Sprache 1960 in Darmstadt hielt. 

Als ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen wurde, hielt Paul Celan eine besondere Rede mit dem Titel Der Meridian, die der Erforschung der poetischen Sprache gewidmet war. Er würdigte das Theater Büchners und lieferte – fünfzehn Jahre nach dem Sturz des Naziregimes – seine radikale und bahnbrechende Version der Erforschung der Sprache als Revolte. Die deutsche Sprache – seine Muttersprache, aber auch die der Verbrecher – trägt in sich den Keim einer Hoffnung. Allein auf der Bühne, bietet Nicolas Bouchaud diesem Text einen neuen Raum, um das Spiel des Interpreten und die Kunst der Darstellung zu hinterfragen. Der Meridian als imaginäre Linie ist der Ort der Sprache der Poesie, ein freier und offener Raum, immateriell und doch irdisch, fähig, das Universale auszudrücken. Für Celan riss dieses imaginäre Band eines Tages im April 1970 in den Wassern der Seine. (V.B.)

Foto: Nicolas Bouchaud / Jean-Louis Fernandez


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