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Wenig Handlung, viel Liebe

Jan-Christoph Gockel inszeniert Anton Tschechows Die Möwe mit aktuellem Bezug und stellt die innere Zerrissenheit zwischen Kunst und Leben dar.

„Viele Gespräche über Literatur, wenig Handlung, ein Pud Liebe“, so beschrieb der Arzt und Schriftsteller Anton Tschechow 1895 unzufrieden sein Werk. Grund zur Unzufriedenheit hatte er dabei nicht, sein diagnostischer Blick auf die bürgerliche Sommergesellschaft macht das Stück zu einem faszinierenden und kurzweiligen Werk, die Themen sind aktuell wie eh und je: unerwiderte Liebe, Selbstzweifel und natürlich das Theater selbst.
In der Inszenierung von Jan-Christoph Gockel wird vor allem die innere Zerrissenheit des Autors Kostja zwischen Kunst und Leben, Liebe und Ehrgeiz dargestellt – durch eine Besetzung mit zwei Schauspielern, die dieselbe Person spielen. Die Bühne von Julia Kurzweg zeigt nicht das von Tschechow angedachte Landgut, sondern eine moderne Ferienanlage, der See des Originals wird zu einem trostlosen Swimmingpool. Das Zerbrechen der Figuren im Laufe der Handlung begleitet die Musik von Matthias Grübel, die immer mehr ins Alptraumhafte abgleitet.

Foto: Felix Grünschloß


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