Immer noch brandaktuell
Vor dem Hintergrund der Schweizer Überfremdungsdebatte führt Volker Lösch mit der Adaption von Max Frischs Theaterstück einen Feldzug gegen die Fremdenangst. Eine Inszenierung am Theater Basel.
56 Jahren nach der Uraufführung im Schauspielhaus Zürich ist Max Frischs Biedermann und die Brandstifter aktuell wie nie: Die hier thematisierte Angst, dass die Heimat von Ausländern bedroht wird, fügt sich nahtlos ein in die momentan herrschende Überfremdungsdebatte der Schweiz. Der reiche Haarwasserfabrikant Gottlieb Biedermann nimmt zwei ausländische Brandstifter bei sich auf, um den edlen, toleranten Menschenfreund zu mimen. Obwohl die Gäste offen zugeben, dass sie die Stadt anzünden wollen, ist Biedermann überzeugt, keine Kriminellen vor sich zu haben. Seine Naivität lässt ein dramatisches Ende ahnen…
Ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, thematisiert der deutsche Theaterregisseur Volker Lösch am Theater Basel Themen wie Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und das Ringen um die persönliche Identität – ein scharfer Kommentar zum politischen Zeitgeschehen.
Foto © Judith Schlosser
Weitere Informationen
– Kritik über die Aufführung in der Neuen Züricher Zeitung…
– … und auf nachtkritik.de
– Die Position von Volker Lösch zu der Einwanderungsdebatte in der Schweiz im Tagesanzeiger
– Inhaltsangabe von Frischs Biedermann und die Brandstifter
BONUS
Kritik nach der Premiere auf Deutschlandfunk