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Raum für die Schönheit des Todes

DeLaVallet Bidiefono zeigt die brutale Realität seiner Heimat Kongo im Tanz und liefert mit Au-delà eine Choreografie, in der er hartnäckig den allgegenwärtigen Tod zu bannen sucht.

Nach seinen Anfängen als Sänger und Perkussionist beginnt DeLaVallet Bidiefono in Brazzaville, der Hauptstat des Kongo, eine Karriere als Tänzer und Choreograf. Er prägt das Kunstleben seines Landes und macht sich dessen Vitalität aber auch die allgegenwärtige Verzweiflung zunutze. Mit Au-delà liefert er ein Tanzstück zur Beschwörung des Schicksals. Auf der Bühne zeigen sechs Tänzer, zwei Musiker und ein Sänger eine elektrisierende Choreographie, tanzen sich fast in den Rausch, rennen wild über die Bühne, stürzen, aber stehen immer wieder auf. Perkussion und Gitarre steigern die vitale Kraft zu einer Intensität, die weit über das ästhetische Anliegen hinausgeht. Als Pionier des zeitgenössischen Tanzes im Kongo verbindet DeLaVallet Bidiefono traditionelle und moderne Elemente und erschafft einen überaus physischen Tanz, den eine überwältigende Kraft beflügelt. Da dieser Tanz in einem Land verankert ist, das vom Tod gezeichnet ist, da sich DeLaVallet Bidiefono lebendig weiß an einem Ort, an dem das Zelebrieren des Todes Bestandteil des Lebens ist, huldigt Au-delà diesem Zustand der Selbst-Transzendenz. Die Bewegungen grenzen an Trance und zeugen gleichzeitig von äußerster Körperbeherrschung. Körper, die sich dem Entschluss derer beugen, die sich ihrer bedienen. (V.B.)

Foto © Nicolas Guyot


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