Obwohl die Türen offen sind und 50 Zuschauerinnen und Zuschauer im Saal des Opernhauses endlich wieder Platz nehmen können, soll das digitale Angebot nicht ausser Acht gelassen werden.
Pressemitteilung
An Pfingsten sollte «Capriccio» als Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid Premiere feiern. Coronabedingt musste die Zürcher Premiere dieser Gemeinschaftsarbeit allerdings abgesagt werden. In Madrid wurde die Inszenierung von Christof Loy noch vor der Pandemie im Mai 2019 vollendet. Nun bietet das Opernhaus die Gelegenheit, die letzte Oper von Richard Strauss digital zu erleben und zeigt die Aufzeichnung aus dem Teatro Real von Freitag, 21. Mai, 18 Uhr, bis Pfingstmontag, 24. Mai, 24 Uhr, als kostenfreien Stream auf der hauseigenen Website.
Gefangen zwischen Diskurs und Erotik in diesem Spiel des Theaters im Theater befinden sich Malin Byström als rätselhafte Gräfin Madeleine. Ihr Bruder wird verkörpert von Josef Wagner, der zuletzt als Arabellas Mandryka in Zürich zu sehen war. Christof Fischesser gibt den Regisseur La Roche und im Wettstreit um die Liebe der Gräfin und um die Vorherrschaft von Wort und Musik in der Oper befinden sich der Dichter Olivier (André Schuen) und der Komponist Flamand (Norman Reinhardt). Die Leitung des Orchestra del Teatro Real lag in den Händen von Asher Fisch.
Ein weiteres digitales Angebot führt die Zuschauerinnen und Zuschauer am Auffahrt-Wochenende ebenfalls in das Reich der Oper. Von Mittwoch, 12. Mai, bis Sonntag, 16. Mai, zeigt das Opernhaus Zürich die Dokumentation «Staging Lady». Im Jahr 2013 begleitete der Regisseur Peter Robertson die Beteiligten der Produktion «Lady Macbeth von Mzensk» von Dmitri Schostakowitsch über sechs Wochen lang auf allen wichtigen Stationen, vom Konzeptionsgespräch bis zur Premiere.
Entstanden ist ein Film, der allen Interessierten einen spannenden Einblick in die Welt der Oper neben der Bühne gewährt, eine grosse Nähe und Verständnis zu diesem Genre herstellt und melancholische Erinnerungen an das Erlebnis Oper in vorpandemischen Zeiten weckt. Protagonisten dieser hochgelobten grotesken, brutalen und berührenden Inszenierung von Andreas Homoki waren Gun-Brit Barkmin, in der Titelpartie, Brandon Jovanovich als Sergei und Kurt Rydl als Boris. Teodor Currentzis dirigierte seine erste Neuproduktion am Opernhaus Zürich.
Foto: F. Blaser