„Die Csárdásfürstin“ von Emmerich Kálmán in Zürich: Die deutsche Sopranistin Annette Dasch schlüpft in die Rolle einer erfolgreichen Chansonnière.
Der deutsche Schauspiel- und Opernregisseur Jan Philipp Gloger nimmt sich der Csárdásfürstin szenisch an, dem operettenerfahrenen Leipziger Generalmusikdirektor Ulf Schirmer obliegt die musikalische Leitung. Die Besetzung mit Annette Dasch in der Titelrolle und Pavol Breslik als Edwin könnte hochkarätiger kaum sein.
Emmerich Kálmáns Csárdásfürstin gehörte einmal zu den populärsten Werken des Operetten-Repertoires, taucht aber in den vergangenen Jahrzehnten nurmehr sporadisch in den Spielplänen der Opernbühnen auf. Zu Unrecht, denn der in der Wiener Kultur tief verwurzelte Ungar Kálmán verknüpft in dieser Operette Leichtigkeit mit musikalischem Esprit und melancholische Stimmungslagen mit überdrehtem Walzerschwung.
Die Handlung erzählt eine Dreiecksgeschichte um die aus einfachen Verhältnissen stammende, temperamentvolle Varietékünstlerin Sylva Varescu und den Adeligen Edwin, der aber schon an eine andere Frau vergeben ist. Der Liebe im Weg steht die unterschiedliche gesellschaftliche Stellung der beiden.
Die Entstehung der Csárdásfürstin fällt zusammen mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Emmerich Kálmán musste die Vollendung seines 1913 begonnenen Werks wegen des Kriegs sogar unterbrechen, die Uraufführung fand 1915 in Wien statt. Der politische Hintergrund blieb nicht folgenlos für das Werk: Die Feierlaune der Csárdásfürstin scheint sich immer über einem drohenden Abgrund zu bewegen:
«Wo man tanzt und küsst und lacht, pfeif’ ich auf der Welt Misere», singen die Protagonisten gleich zu Beginn. Die Liebe wird zum Rettungsanker vor der Katastrophe: «Mag die ganze Welt versinken, hab ich dich!» singen Sylva und Edwin am Ende.
BESETZUNG
Musikalische Leitung Ulf Schirmer
Inszenierung Jan Philipp Gloger
Bühnenbild Franziska Bornkamm
Kostüme Karin Jud
Lichtgestaltung Martin Gebhardt
Video Tieni Burkhalter
Choreinstudierung Janko Kastelic
Choreografie Melissa King
Dramaturgie Claus Spahn
PRAKTISCHE INFORMATIONEN
- Premiere 2020 / 2021
- In deutscher Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung.
- Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.
- Weitere Informationen auf der Website des Opernhaus Zürich: www.opernhaus.ch