Bei diesem Festival wird der Welt die Haut abgezogen!
Seit 40 Jahren agieren die eingeladenen Künstler mit Wortkraft und willensstarken Körpern auf den Bühnen des Zürcher Theater Spektakels und ziehen unserer Welt die Haut ab. Zu dieser Ausgabe gesellen sich: Phia Ménard, Jan Lauwers, Nora Chipaumire und Boris Charmatz.
“Wenn wir nicht damit beginnen, für unsere Zukunft einzustehen, wird niemand den Anfang machen. Wir selbst sind die, auf die wir gewartet haben.”
Dies riefen Jugendliche vor ein paar Wochen während eines Klimastreiks. Aber, wie können wir über all diese wichtigen Themen sprechen, ohne dabei den Kopf zu verlieren und vor Angst die Türen zu verschließen?
Sag mir, wie du leben möchtest
Viele Künstler des Zürcher Theater Spektakels konfrontieren uns mit Fakten, ihren Wahrnehmungen und diversen Zukunftsbildern. Sie formulieren Tatsachen, Utopien und reisen dafür mit uns durch die Welt, um uns ein Gesamtbild unseres Planeten zu verschaffen.
Hier wird der Alltag zahlreicher Menschen besprochen, in Erinnerungen getaucht, gemeinsam überlegt und der Körper als Ausdrucksmittel eingesetzt.
Hinsehen, anhören und handeln
Das Programm erzählt von Menschen, die leiden, hoffen, kämpfen und unerbittlich den hässlichen Fratzen der Welt standhalten müssen.
- So berichten neun Jugendliche in dem chilenischen Stück Paisajes para no colorear (des Teatro La Re-Sentida) von der ihnen zugefügten Gewalt und werden somit zum schonungslosen Sprachrohr zahlreicher Frauen.
- Waël Ali und Chrystèle Khodr erzählen in Titre provisoire von der Schwierigkeit eine Geschichte zu erzählen, die an das tägliche Schicksal tausender Migranten gebunden ist und sich unablässig wiederholt.
- Die schottische Künstlerin Genevieve Murphy präsentiert uns ihre Studie über Zwangsstörungen und muss sich dabei mit sehr eigenwilligen Küchenutensilien auseinandersetzen. (Something in This Universe)
- Der in Hongkong lebende Multimediakünstler Royce Ng setzt sich mit dem Leben der berüchtigten Drogenbaronin Olive Yang auseinander. (Queen Zomia)
- Jan Lauwers und Needcompany erzählen in ihrer neuesten Arbeit All the good eine Liebesgeschichte zwischen einer jungen, an das Gute in der Welt glaubenden Frau und einem Soldaten namens Elik.
- Die brasilianische Choreografin Lia Rodrigues liefert uns mit Furia eine Hymne an das Leben und lädt uns zu einer atemberaubenden Feier ein.
- In Hymen Hymne hinterfragt die Choreografin und Marionettenspielerin Nina Santes die soziale Konstruktion der Hexe. Gleichzeitig versucht sie diese als Symbol der Subversion wieder aufleben zu lassen.
- Anne Teresa de Keersmaeker und ihre famosen Tänzer*innen zeigen einen wunderschönen Meilenstein der Choreografin: Violine Phase.
Zahlreiche Kurzstücke (short pieces) werden auch in diesem Jahr von aufstrebenden Künstler*innen vorgestellt. Zudem gesellen sich Zirkuskunst aus Palästina, Straßenkunst, Konzerte von Kokoko, Coco Rosie, Puts Marie… sowie diverse Gelegenheiten, sich mit den Künstler*innen auszutauschen und selbst zu Wort zu kommen.
20 x 20 x 20
Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf den Arbeiten des französischen Choreografen Boris Charmatz.
Dieser wird mit 20 Tänzer*innen 20 Tanzsolos des 20. Jahrhunderts auf die Bühne bringen und somit mit uns durch die Tanzgeschichte spazieren (Un essai à ciel ouvert).
Wer selbst einmal mit diesem renommierten Choreografen das Tanzbein schwingen möchte, kann sich in die angebotenen Workshops oder das Public Warm-up einschreiben.
Boris Charmatz sendet seine besten Wünsche zur Veröffentlichung unseres Programms 👋. Der französische Tänzer und Choreograph wird mit dem Projekt «TERRAIN | BORIS CHARMATZUn essai à ciel ouvert» über den ganzen Festivalzeitraum präsent sein und die Landiwiese in einen Tanzgrund für Zürich verwandeln. Der ist Schauplatz eines umfangreichen Programms mit regelmässigen öffentlichen Warm-ups, Vorstellungen, einem Symposium und Workshops. Alle Details findet ihr unter https://bit.ly/2xxN23J. We can’t wait to dance with you!
Publiée par Zürcher Theater Spektakel sur Samedi 6 juillet 2019
Freuen wir uns auf eine Festivalausgabe, die die Ohren zum Pfeifen, die Beine zum Verknoten, die Synapsen zum Brennen und die Neugier auf die Zukunft zum Rennen bringt.
In diesem Sinne: Auf nach Zürich!
Praktische Informationen
Weitere Informationen zum Programm:
- auf der Festivalseite: www.theaterspektakel.ch
- der Facebookseite des Festivals: www.facebook.com
Ebenfalls auf szenik.eu
- Granma. Posaunen aus Havanna des Rimini Protokolls: vom 19. bis 22. August 2019 in Zürich
- Saison Sèche von Phia Ménard: vom 15. bis 17. August 2019 in Zürich
Fotos: Anja Beutler, Sammi Landweer, Nicolas Calderon, Thomas Lenden, Philip Deprez, Rami Qubaj