Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Das Leben nach dem Tod

Effi Theodorou bringt den Roman Z von Vassilis Vassilikos auf die Bühne. Halb fiktiv, halb dokumentarisch schildert das Werk den Mord an dem Politiker Lambrakis im Jahr 1963.

Als Effi Theodorou 2011 gebeten wird, sich mit Fragen der nationalen Identität und Heimat auseinanderzusetzen, muss der Regisseur sofort an Vassilis Vassilikosʹ Roman denken. Von Costa-Gavras verfilmt (und bekannt gemacht), erforscht Z die Gründe des Mordes an dem Politiker Grigoris Lambrakis. Der Abgeordnete der Vereinigung der Demokratischen Linken wurde 1963 von Rechtsextremisten auf offener Straße ermordet. Die Justiz hat sich allerdings geweigert, die Tat als Mord anzuerkennen. Die groteske Situation bringt eine ganze Generation von Griechen auf. Sie fühlen sich machtlos gegenüber dem diktatorischen Regime, das zu dieser Zeit herrscht und erst 10 Jahre später enden wird. Wie in einem Kriminalroman rekonstruiert Theodorou auf der Bühne das Verbrechen, den Prozess, aber vor allem die Gedankenwelt Lambrakis‘. Der Mann, der zum Nationalheld wurde, ist heute ein Symbol des Widerstandes. Die szenische Rekonstruktion der Ereignisse wird von inneren Monologen voller Poesie unterbrochen. Erst in der dramatischen Verarbeitung zeigt sich die Relation zwischen der menschlichen Dimension der Tragödie und der historischen Tragweite der Ereignisse. Ein packendes Stück, das an die autoritäre Vergangenheit Griechenlands gemahnt. (C.T.)


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook