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Angst vor dem Fremden

Thomas Krupas Adaptation von J. M. Coetzees Roman Warten auf die Barbaren am Theater Freiburg kritisiert die Unterdrückung von Andersartigen.

Für die Griechen war ein Barbar einst ein Mensch, der die griechische Sprache nicht beherrschte. Für die Machthaber des „Reichs“ in dem Roman des süd-afrikanischen Nobelpreisträgers J. M. Coetzees Warten auf die Barbaren sind es Fremde, die angeblich ihre Herrschaft bedrohen. Gegen sie geht das Militär gnadenlos vor, sie werden gefoltert, erniedrigt, terrorisiert. Auch der Magistrat eines Grenzortes ist Zeuge der Folterungen, gegen die er sich erst stellt, als er sich eine der Barbarinnen zur Geliebten nimmt. Er wechselt die Fronten und wird nun selbst zu einem der „Bedroher“, gegen die das Militär mit Folter vorgeht. Sein Verbrechen: Barmherzigkeit. Regisseur Thomas Krupa zeigt in seiner Romanadaption für das Freiburger Theater die Willkür des Begriffs „Barbar“. Vor dem Hintergrund der Apartheid hinterfragt er, wer das Recht hat, eine Definition von Zivilisiertheit zu prägen und auf fremde Kulturen anzuwenden.

Auch auf szenik zu sehen: Disgrace, inszeniert von Kornél Mundruczó nach einem weiteren Roman von J.M. Coetzee, im Theater Le-Maillon in Strasbourg

Hintergrundinfos im Theater-Blog (DE)
Kritik der Badischen Zeitung (DE)
Kritik des Südkuriers (DE)
Biografie von Thomas Krupa (DE)


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