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Moderne Tragödie

Was spielt sich im Kopf eines Terroristen ab? Wie lebt man nach einem Attentat? So wie die griechischen Tragödien öffnet das Stück des schottischen Autors David Greig einen Raum der gemeinsamen Reflexion über die aktuellen Geschehnisse in unserer Welt.

Die Geschichte von Claire (Romane Bohringer) ist eine von jenen, die seit einigen Jahren leider immer wieder verharmlost werden. Claire, die Pastorin und Leiterin eines Chors ist, hat ein Attentat miterlebt, das sie noch mehr bewegt, da sie den jungen Mann kennt, der auf diejenigen geschossen hat „die nicht von hier sind“. Das Stück setzt nach diesem Drama an einem sowohl realen als auch mentalen Ort an. Claire ist im Übungsraum in Anwesenheit des Chors, des Repetitors (Benoît Dangien) hinter seinem Klavier und des „Jungen“ (Matthieu Sampeur), anders gesagt des Killers. Aber Claire ist zu verstört, als dass die Probe normal ablaufen könnte. Sie möchte verstehen, was den „Jungen“ zu dieser Tat gebracht hat.
Man denkt natürlich an Anders Behring Breivik, der im Juli 2011 in einem Sommercamp auf der Insel Utøya in Norwegen 69 Jugendliche umgebracht hat. Aber dieser Mörder wird niemals genannt und das Stück hat nichts mit Dokumentartheater zu tun. Für Ramin Gray, den britischen Regisseur, kommt es eher der antiken Tragödie gleich – die Präsenz eines Chores nimmt darauf Bezug – in ihrer Art, den Mensch zu hinterfragen, was an ihm unergründbar und nicht greifbar ist. (C.I.)

Foto © Serge Martinez, Eric Didym

Jeden Abend steht ein Amateurchor auf der Bühne.

Weitere Daten der Tournee: 

4. & 5. Mai 2017 im Théâtre de Grasse
10. & 11. Mai 2017 im Théâtre National de Nice
17., 18., 19., 20., 21., 23., 24., 25., 26. & 27. Mai 2017 in den Célestins, Théâtre de Lyon


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