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Das kleinere Übel

Ferdinand von Schirach stellt das Publikum in seinem emotionalen Theaterstück vor ein moralisches Dilemma: Soll man 164 Menschen töten, um 70 000 retten zu können? 


„Ein Terrorist entführte eine Passagiermaschine. Er wollte sie mitten in ein Fußballstadion stürzen lassen und so 70 000 Menschen töten.“

Am 11. September 2001 entdeckte man das Flugzeug als Mordwaffe mit Terrorgarantie. Was aber passiert, wenn ein Kampfpilot die Chance hat, auf ein entführtes Flugzeug zu schießen und so zwar die 164 Passagiere ums Leben bringt, aber dafür den Terrorakt verhindert? Lars Koch hat entgegen seines Befehls geschossen und steht nun in diesem bewegenden Theaterstück vor Gericht wegen Mordes an den 164 Passagieren des Flugzeugs.

Es geht um Moral, den Wert des Lebens und einen gewaltigen Gewissenskonflikt. Ist der Pilot ein Held, der 70 000 Menschen gerettet hat, oder doch ein Mörder, der 164 Menschenleben auf dem Gewissen hat? Hätten nicht auch die Passagiere das Unglück verhindern können? Darf man das „kleinere Übel“ vorziehen um die Katastrophe zu verhindern? Keine leichte Frage. Doch letztendlich wird die Entscheidung über Schuld oder Unschuld dem Publikum überlassen, das hier als Schöffen dient.

Ferdinand von Schirach hat in seinem höchst erfolgreichen Theaterdebüt einen emotionalen Text in Zeiten des Terrors und der Angst geschrieben, der das Publikum von Anfang bis Ende in Atem hält. Ist Lars Koch schuldig? Entscheiden Sie selbst! (R.S.)
Foto © Felix Grünschloss


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