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Tanz in Bern 2019: Die elfte Ausgabe des Tanzfestivals wird einzigartig

Wir sehnen uns danach, anders zu sein als die Allgemeinheit. Besonders. Einzigartig. Dieses Verlangen ist Thema des diesjährigen Tanzfestival Tanz in Bern in der Dampfzentrale Bern.

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In zehn Tanzproduktionen, davon acht Schweizer Premieren und einem ausführlichen Kontextprogramm nimmt Tanz in Bern dieses gesellschaftliche Phänomen unter die Lupe: Was macht mich einzigartig? Was sagt mein Körper aus? Mit welcher Gruppe Menschen identifiziere ich mich und kann ich mir diese Zugehörigkeit aussuchen?

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Boris Charmatz

Ich bin einzigartig, du bist einzigartig, wir sind einzigartig. Eine Explosion der Einzigartigkeit erfasst unsere Gesellschaft. Von der individuellen Reise über das handgezeichnete Tattoo, bis hin zum genau auf mich zugeschnittenen Velo: Wir sehnen uns alle nach Abgrenzung zur Masse, finden im Konsum – oder dessen Ablehnung – Ausdrucksmöglichkeiten und bewegen uns dabei doch nur wieder in der eigenen Bubble.

Anneli Binder, verantwortlich für das Programm von Tanz in Bern, wagt eine Erklärung:

 

«In einer entzauberten, hyperkapitalistischen Welt, die uns die eigene Sterblichkeit und Ersetzbarkeit zeigt, versuchen wir, bedeutsam zu sein.»

 

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Ola Maciejewska (Pol Bombyx Mori)

Das Bühnenprogramm

In zehn Tanzproduktionen, davon acht Schweizer Premieren, setzen sich die Choreograf*innen am diesjährigen Tanz in Bern mit der Einzigartigkeit auseinander.  Drei Schwerpunkte lassen sich ausmachen:

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Lisi Estaras

«Ich bin besonders»

Was macht einen Menschen einzigartig? Künstlerisches Schaffen hebt Einzelpersonen von der Masse ab. Doch wenn jede*r plötzlich Künstler*in ist, wie bestehe ich dann auf dem Markt der Aufmerksamkeit?
  • Trajal Harrell reagiert in Dancer of the Year auf seine Auszeichnung zum «Tänzer des Jahres».
  • Antje Pfundtner richtet sich in Für mich auch an das junge Publikum und widmet sich dem Mutigsein.
  • Ann Van den Broeck macht sich in Accusations mit ihren Performer*innen auf die Suche nach einer besseren Version des Selbst.
  • Sir Richard Alston kommt mit vier Kurzstücken zum ersten und letzen Mal nach Bern: Nach 25 erfolgreichen Jahren wird er seine Kompagnie schließen.

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Ann Van den Broeck

«Mein Körper ist einzigartig»

Durch Schmuck, Kleider, Tattoos können Körper verändert werden, um sich abzuheben. Doch wie gehen wir damit um, wenn Körper von der Norm abweichen? Wie weit können Körper und Objekt verschmelzen?
  • Doris Uhlich macht in Every Body Electric zusammen mit Menschen mit Behinderungen körperliche Potenziale, Körpernormen und gängige Schönheitsideale sichtbar.
  • Ola Maciejewska verwandelt in Bombyx Mori Tänzerinnen in Hybride zwischen Körper und Objekt.
  • Boris Charmatz zeigt in 10000 gestes ein Bewegungsbild, in dem keine einzige Geste wiederholt wird.

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Doris Uhlich

«Ich gehöre dazu – wozu?»

Teil einer Gruppe zu sein, kann die eigene Einzigartigkeit unterstreichen. Doch wann gehören wir wirklich dazu und wie weit löst sich die eigene Individualität in der der Gruppe auf?
  • Lisi Estaras und Ido Batash hinterfragen in The Jewish Connection Project die ambivalenten Gefühle gegenüber ihrer jüdischen Identität.
  • Christos Papadopoulos lässt in ION ein lebendiges, pulsierendes System von Tänzer*innen den Gesetzen der Natur folgen.
  • Eisa Jocson thematisiert in The Filipino Superwoman Band die Ausbeutung philippinischer Migrant*innen in der Care-Arbeit.

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Antje Pfundtner

Tanz in Bern ist das internationalen Tanzfestival der Dampfzentrale Bern. Die 11. Ausgabe findet vom 25. Oktober bis 10. November 2019 in der Dampfzentrale Bern statt.

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Richard Alston

WEITERE INFORMATIONEN AUF DER WEBSEITE DER DAMPFZENTRALE BERN: www.dampfzentrale.ch

 

 

Fotos: Dampfzentrale Bern


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