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Thierry Mousset inszeniert Süden von Julien Green und setzt sich mit Menschen, die sich nicht ihren wirklichen Gefühlen stellen möchten, auseinander.

 

Julien Greens Theaterstück Süden setzt sich mit existentiellen, zeitlosen Nöten und Fragen der Menschen auseinander: Krieg, Sexualität, Rassismus, Liebe und Leidenschaft. Alle Figuren sind gefangen zwischen einer unheimlichen Sehnsucht nach Nähe auf der einen Seite, und einer panischen Angst vor Gefühlen auf der anderen Seite.

 

„Liebesgeschichten, das ist nichts für Kinder“, brüllt die alte Evelina. Es sind die letzten Stunden vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges zwischen Nord- und Südstaaten – und die Welt fünf junger Menschen steht vor dem Zusammenbruch.

Sie sind von ihren Gefühlen überfordert und geraten an die Grenzen ihrer Vorstellungen von Sexualität, Identität und Schuld. Zum Schutz der öffentlichen Sittlichkeit wurde Julien Greens Theaterstück Süden nach seiner Entstehung 1953 in Luxemburg und anderen europäischen Ländern verboten.

 

„So wie Strindberg nimmt Green seinen Menschen die Opiate des Lebens, und vor allem ihre Gewohnheit fort“. – Walter Benjamin

 

In Süden findet der Kampf schon zwischen den Figuren auf der Bühne statt, noch bevor der eigentliche Krieg beginnt. Sie erfinden sich Liebesgeschichten, reiben sich selbstgeschriebene Briefe über den Körper und haben solche Angst vor Beziehungen, dass sie sich einen Gott erfinden – um trotzdem an ihrem falschen Glauben zu scheitern.

Ausnahme ist der 14-jährige Jimmy. Zu jung, um diese Leidenschaften zu kennen, kann er das „Liebesgetümmel“ um sich herum nicht verstehen. Aber auch er wird schlussendlich Opfer einer Welt, die ihn bestraft und ihm jegliche menschliche Wärme verwehrt.

Über diese Schicksale, Ängste und Gefühle wird in Thierry Moussets Inszenierung von Süden nicht gerichtet; im Fokus stehen die Zerrissenheit der Figuren und die konservativen Strömungen einer Gesellschaft, die durch ein Klima des Rassismus, der Ausgrenzung und der Gewalt den Zusammenhalt und die Offenheit der Menschen bedroht.

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Zum Regisseur

Als Teilnehmer am ersten TalentLAB#16 zählt Thierry Mousset sicherlich zu der neuen Generation von Luxemburger Regisseuren.

Nach seiner dramaturgischen Mitarbeit bei Thorsten Lensings Unendlicher Spaß (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2019), inszeniert er nun zum ersten Mal am Grand Théâtre mit einer erstklassigen Besetzung aus drei Ländern.


BESETZUNG

Inszenierung Thierry Mousset
Bühne Marie-Luce Theis
Kostüme Uli Simon
Regieassistenz Sally Merres

Mit Meike Droste, Anna Grisebach, Catherine Janke, Denis Jousselin, Andreas Lust, Luc Schiltz, Cornelius Schwalm


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

  • Premiere 2019 / 2020
  • Einführung 30 Min. vor Vorstellungsbeginn
  • Weitere Informationen auf folgenden Webseiten:
  • Les Théâtres de la Ville de Luxembourg: www.theatres.lu
  • Staatstheater Mainz: www.staatstheater-mainz.com

 

FOTO: Andreas Etter


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