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Der hohe Norden

Das Orchestre Philharmonique de Strasbourg spielt ein Programm, das die Kühle des Nordens in musikalische Wärme verwandelt.

Pünktlich zum neuen Jahr spielt das OPS Carl Nielsens Helios-Ouvertüre, die zum dänischen Standardrepertoire insbesondere zu Neujahr gehört. Darin wird musikalisch der Lauf der Sonne über dem Ägäischen Meer beschrieben, wozu der Komponist durch seinen Aufenthalt in Athen und den dortigen Lichtverhältnissen inspiriert wurde.
Eine ganz andere Thematik behandelt das Cellokonzert in c-Moll des polnischen Komponisten Mieczyslaw Weinberg. Dieser floh bei Kriegsausbruch in die Sowjetunion, wo er sich antisemitischen Vorwürfen stellen musste. Nur der mutige Fürspruch von Dmitri Schostakowitsch, seinem Freund und Förderer, rettete ihn vor einer Verurteilung. Das gemeinsame tonsprachliche Ideal der beiden Komponisten ist in Weinbergs Cellokonzert um jüdische Klezmer-Einflüsse bereichert. Als Solist tritt der fantastische Nicolas Altstaedt auf, dessen Cello unter seinen Händen zum Leben erwacht.
Musikalisch wie auch formal beachtlich ist der letzte Programmpunkt des Abends: Es folgt die 5. Symphonie von Jean Sibelius. In insgesamt drei Überarbeitungen wandelte er das Stück von einem modernen Werk nach dem Vorbild Arnold Schönbergs mit bitonalen Passagen zu einer klassizistisch orientierten Symphonie. Jedoch bereits die erste Version besticht durch eine originelle Form, insbesondere was die Entwicklung des Tempos betrifft.
Der Dirigent Leif Segerstam, der selbst aus Finnland stammt, hat wahrlich ein außergewöhnliches, nordisch geprägtes Programm ausgewählt, das uns Lust auf mehr macht! (R.S.)


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