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Sein und Objekt

Gisèle Vienne ist mit einer Neufassung von Showroomdummies zurück in Straßburg und erforscht weiterhin die Beziehung zwischen Fantasie und Destruktion.

Langsam beginnt uns ihre Welt an der Schnittstelle zwischen Tanz, Theater und visueller Kunst vertraut zu werden. Nach This is how you will disappear, Kindertotenlieder und The Pyre kehrt Gisèle Vienne mit einem weiteren Stück zurück nach Straßburg, das ebenso sehr eine Choreographie wie ein Tableau vivant ist. Showroomdummies#3 – denn es ist bereits die 3. Fassung – entstand in Zusammenarbeit mit dem Bildenden Künstler Étienne Bideau-Rey und basiert auf der Novelle Venus im Pelz von Leopold von Sacher-Masoch. Der Held verliebt sich erst in eine Venusstatue und dann in Wanda, eine junge Frau, die ihr ähnlich sieht und ihre Personifizierung ist. Sie schließen einen Pakt, der ihnen erlaubt, all ihre Fantasien auszuleben, wobei ihre Beziehung von Dominanz und Unterwerfung geprägt ist.

Gisèle Vienne beschäftigt sich in ihrem irritierenden und für das Ballet de Lorraine überarbeiteten Tanzstück mit der Frage der Darstellung und von Fantasien. Zur Musik von Peter Rehberg, mit dem sie eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet, renken sich Frauenkörper, die wie Objekte wirken, bzw. Showroomdummies (Schaufensterpuppen) in einem permanenten Auf und Ab und der Spannung zwischen Lebendigkeit und Künstlichkeit die Glieder aus. Hier zeigen sich erneut Gisèle Viennes Faszination für Schönheit und die Zerstörung von Schönheit, ihr beunruhigender Kosmos und ihre marionettenhaften Bewegungen. (S.D.)

Foto: Mathieu Rousseau

 


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