Unter dem Meer
Ein Märchen stößt auf ein Tanzensemble. Dramatik und Impressionismus geben sich die Hand. Dieses Ballett lässt jedes romantische Herz höherschlagen.
Es gibt wohl kein Mädchen, welches nicht die Geschichte der mutigen Nixe kennt, die ihre Stimme für die Liebe zu ihrem Prinzen aufgab. Ob nun in der Disney- oder Opernversion, die Eigensinnigkeit des schönen Fabelwesens hat uns geprägt.
Nun in Karlsruhe präsentiert, trägt diese Kreation einen Untertitel, der die Stimmung bestens definiert: die aufgeführte Choreografie ist ein Ballettmärchen. In Stille eingehüllt und sich nur auf den Körper als Ausdrucksmittel verlassen könnend, treten die Tänzer den alleinigen, couragierten Weg der Meerjungfrau an. Finden heraus, wozu Nixen fähig sein können und wie die fabelhaftige Unterwasserwelt auf das Leben auf Erden trifft.
Die tschechischen Brüder Bubeníček, die schon seit Jahren mit ihrer Arbeit begeistern, stehen hinter dieser Kreation. Die beiden Zwillinge tanzten schon im jungen Alter und schafften es bis ins Hamburger Ballett John Neumeier. Mit der Zeit konnte sich Jiří immer mehr für die Arbeit als Choreograf begeistern, währenddessen sein Bruder noch einige Jahre beim Ballett blieb und die dortigen Bühnen mit seiner präzisen Poesie begeisterte. Nun arbeiten sie zusammen; Otto ist der Ruhepol, das Rückgrat, währenddessen sein Bruder die impulsive Dramatik mitbringt.
Von diesem Ballett können wir also einen Wasserfall an Farben, Leidenschaft, Perlen, Träumen und Sehnsüchten erwarten. Dies alles getragen auf den Schultern der Musik tschechischer Komponisten wie Antonín Dvořák und Leoš Janáček.
Das Märchenbuch geht auf und wird lebendig. Traum und Realität werden gemeinsam über die Karlsruher Bühne spazieren und uns die Hand zu einer zauberhaften Welt reichen. Sind Sie dafür bereit? (J.L.)
Ein Ballettmärchen von Jiří Bubeníček
Bühne & Kostüm: Otto Bubeníček
Dramaturgie: Silke Meier, Jiří Bubeníček
Foto © Jochen Klenk
Weitere Informationen
- Die Homepage von Jiří und Otto Bubeníček
- Ein Interview mit Otto über die Arbeit mit seinem Bruder Bubeníček
- Ein Bericht über Dvořáks Rusalka auf francemusique.fr (FR)