Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Und Prometheus brachte die Kunst nach Saarbrücken…

Anlässlich des Beethoven-Jahres 2020 unternimmt das Saarländische Staatsballett eine flirrende Reise durch die Prometheus-Geschichte. Mit Napoleon, dem Sonnenkönig und kaiserlichem Besuch aus Wien.

191005_tanz_prometheus_saarlaendisches staatstheater saarbruecken_c_Bettina Stöss_szenik

Das Beethoven-Jahr 2020 dürfte anstrengend werden. Sämtliche Werke werden von bekannten und weniger bekannten Künstlern neu interpretiert. Wie man sich am besten vorbereitet? So, wie sich der Meister selbst vorbereitet hat. In seiner 1801 uraufgeführten Ballettmusik Die Geschöpfe des Prometheus legt Ludwig van Beethoven viele seiner großen sinfonischen Ideen bereits an. Wer hören mag, kann Instrumentierungen und Motivwendungen erkennen, wie sie in der Eroica, der schicksalsschwangeren Fünften oder der tänzerischen Siebten wiederkehren. Und wenn das Bassethorn mit der Harfe flirtet, schnalzen Beethoven-Kenner mit der Zunge: Solch klingende Gewürze sind wie Wasserzeichen und schulen den Umgang mit dem Genie aus Bonn.

191005_tanz_prometheus_saarlaendisches staatstheater saarbruecken_c_Bettina Stöss_szenik

Für die Tänzerinnen und Tänzer aber ist es noch spannender, jener durch diese Prometheus-Musik flirrende Ungeduld mit ihren Körpern nachzuspüren. Das Vibrieren und Fiebern gilt der Veränderung Europas, die Beethoven zu dieser Zeit noch Konsul Napoleon zutraute. Der neue Mensch, wie Prometheus ihn schafft, erhält neue Fähigkeiten und Freiheiten.

In der Mythologie gibt Prometheus dem Menschen die Macht über die Natur zurück, da er ihnen das von Zeus geraubte Feuer überlässt. Im Ballett ersetzt die Kunst diese Naturgewalt – kein Wunder bei Feuerkopf Beethoven. Er ist sich sicher, dass die Veränderung das Gute erschaffen wird. In der Kunst wie in der Politik. Doch die zweite Hoffnung zerbricht nur drei Jahre später, als Napoleon Europa selbstsüchtig unterwirft.

191005_tanz_prometheus_saarlaendisches staatstheater saarbruecken_c_Bettina Stöss_szenik

Zum Choreografen

Stijn Celis ist seit der Spielzeit 2014/2015 künstlerischer Leiter des Saarländischen Staatsballetts. Von 2004 bis 2007 war er Ballettdirektor am Stadttheater Bern. Im Lauf seiner Karriere hat er für renommierte Kompanien wie die Grands Ballets Canadiens, das Tanzensemble der Göteborger Oper, das Nederlands Dans Theater oder das Semperoper Ballett choreographiert.


BESETZUNG

Musikalische Leitung Stefan Neubert
Choreografie Stijn Celis
Bühnenbild Sebastian Hannak
Kostüme Catherine Voeffray
Licht Patrick Hein
Dramaturgie Dr. Klaus Dieser

Zwei Kreaturen Kennedy Kraeling, Nobel Lakaev
Kaiserin Maria Theresia Miyuki Shimizu
Napoleon Bonaparte Edoardo Cino
Drei Musen Melanie Lambrou, Alexandra Christian, Dean Biosca

Sonnenkönig Edoardo Cino
Harmonie Alexandra Christian, Shwan Throop, Nobel Lakaev, Valentina Pierini

Menschen Alexander Andison, Dean Biosca, Conner Bormann, Edoardo Cino, Yaiza Davilla Gomez, Hope Dougherty, Melanie Lambrou, Stefane Meseguer Alves, Valentina Pierini, Adrian Ros Serrano, Mattia Serio, Micaela Serrano Romano, Miyuki Shimizu, Kiyana Tam von Burg, Isabella Taufkirch, Shawn Throop


PRAKTISCHE INFORMATIONEN

  • Beitrag zum Beethoven-Jahr 2020
  • Zu Musik von Ludwig van Beethovens „Die Geschöpfe des Prometheus“
  • Premiere 2019 / 2020
  • Einführung 30 Min. vor Beginn
  • Weitere Informationen auf der Webseite des Saarländischen Staatstheaters: www.staatstheater.saarland

 

Foto: Bettina Stöss


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook