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Auf der Suche nach Beständigkeit

Im Theater Freiburg führen uns Graham Smith und die School of Life and Dance durch das Leben. Beginnt es zuerst lebensfroh und kunterbunt, nagt mit der Zeit die Unsicherheit am Boden. Zahlreiche Fragen kommen auf die Bühne: Welche Instrumente geben wir jungen Menschen in die Hände; welche Grundsteine müssen wir für ihre Zukunft legen und was bürden wir ihnen tatsächlich auf? Eine Kreation inmitten der Zeit. 

 

Als Kinder kennen wir Seifenblasen, Kaugummiblasen, Traumweltblasen – sie funkeln, sind zahlreich, bringen uns zum Kichern. Doch mit dem Älterwerden zerplatzen diese runden Kugeln und werden zu, hurra und hallo, Steuererklärung, Wirtschaftskrise, Unbeständigkeit. 

Graham Smith erarbeitet mit den Tänzern der School of Life and Dance unsere wackelige Angst um das Sein. 

Mit Petruschka reisen wir anfangs in eine zauberhafte Welt aus Drehorgeln, Zuckerwatte. Hier hauen die Kinder auf den Putz, geben den Ton an und lassen sich von Streitigkeiten nicht aus der Fassung bringen. Aber, sieh da, plötzlich tauchen, wie in Michael Endes „Momo“, Grauheiten auf, die dem unbeschwerten Leben ein Ende setzen wollen!

Im zweiten Teil des Abends widmen wir uns Strawinskys Le Sacre du Printemps. Die Erwachsenen fordern ein Opfer, um die Zukunft zu sichern. Zusammen hinterfragen die jungen Tänzer auf der Bühne, was heutzutage von ihnen verlangt wird. Auf der Straße wird die Generation Y nett belächelt, ach diese Unschuldslämmer! Allerdings suchen gerade sie immer mehr nach einer Arche, die sie sicher durch das Leben bringt. 

Eine Kreation, die uns Erwachsenen den Kopf zurechtrückt und jungen Menschen die Möglichkeit gibt, sich auszudrücken. Bravo! 

 

Illustration: Michael Genter

 


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