Le 1er web magazine spectacles | Grand Est transfrontalier
Das 1. Webmagazin der darstellenden künste | Grenzüberschreitende Region Grand Est

Fruchtbarer Dialog

Stephane Vérité bringt an ein- und demselben Abend zwei in jeder Hinsicht gegensätzliche Opern auf die Bühne, wobei der Glanz der einen die Schönheit der anderen zeigt: La Colombe von Charles und Le Pauvre Matelot von Darius Milhaud.

Ein kurioses Programm wird uns da von Stéphane Vérité in seiner neuen Produktion für die Opéra national du Rhin geboten. Indem er sich auf völlig unerwartete Gegensätze stützt, stellt der Regisseur zwei Werke gegenüber, die keinerlei Berührungspunkte aufzuweisen scheinen.
La Colombe (Die Taube) von Charles Gounod, 1860 uraufgeführt, ist eine komische Oper frei nach der Fabel Le Faucon (Der Falke) von Jean de la Fontaine, die mit Leichtigkeit Liebesleid und Begehren auswalzt, wohingegen Le Pauvre Matelot (Dar arme Matrose) von Darius Milhaud im Realismus des 20. Jahrhunderts verankert ist und sich dank des bildhaften Librettos von Jean Cocteau der Ästhetik von Zeitungsmeldungen bedient. 
Aus dieser lyrischen Antinomie heraus entsteht ein delikates Bild: der Raum, den La Colombe frei lässt, wird von Le pauvre Matelot ausgefüllt, und wie durch Spiegeleffekte werden die Besonderheiten der jeweiligen Werke ans Licht gebracht. Ein eleganter Dialog, der durch ein Bühnenbild ganz in hell-dunkel ergänzt wird. (C.T.)

Regie: Stéphane Vérité
Musikalische Leitung: Claude Schnitzler
Orchestre Philharmonique de Strasbourg
Orchestre Lamoureux (Paris)

La Colombe von Charles Gounod zum Anhören
Stéphane Vérité im Porträt (FR)


WIR EMPFEHLEN AUCH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Newsletter

Currently Playing

Szenik auf Facebook