Öffentlicher Raum
Die 15. Ausgabe der Basler Biennale It’s The Real Thing setzt sich mit der Beziehung von Kunst und Wirklichkeit auseinander: Performances und Diskussionen regen dazu an, die Welt und ihre Darstellung zu beobachten.
Nach der 13. Ausgabe, die um die Beziehung zwischen Fiktion und Realität kreiste, beschäftigt sich die aktuelle Edition mit der Öffentlichkeit. Das Thema entspricht ganz dem Zeitgeist: die Mediatisierung der Privatsphäre, sowohl der breiten Masse als auch von Personen des öffentlichen Lebens, die Kommunikation, soziale Netzwerke und die Frage der Darstellung. Für den Basler Regisseur und künstlerischen Leiter der Biennale, Boris Nikitin, ist die Öffentlichkeit der Rohstoff, der unsere Gesellschaft und Wirtschaft ebenso antreibt wie das daraus resultierende Produkt. „Öffentlichkeit, das ist die Bühne, auf der eine Gesellschaft sich dar- und vorstellt.“ Parallel zu den Aufführungen und Diskussionen ehrt das Festival dieses Jahr den dänisch-amerikanischen Dokumentarfilmer Joshua Oppenheimer und bietet experimentelle „Exkursionen in die Wirklichkeit“ an, in denen Künstlergruppen das Publikum an (halb-) öffentliche Orte in Basel mitnehmen. (S.D.)
Weitere Informationen
- Website des Festivals
- Website von Boris Nikitin, dem künstlerischen Leiter
- Porträt über Nikitin in der Tageswoche
La sélection Szenik :
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Mental | the vacuum cleaner
Theater Roxy, Birsfelden | 16.04, 19:00 – 17.04, 18:00 + 20:30 – 18.04, 17:00 + 20:00 Nach zehn Jahren als Psychiatriepatient erzählt ein Kunst-Aktivist seine Geschichte mittels einer radikalen und packenden Performance, die sich auf Aufzeichnungen aus der Psychiatrie und Auszüge seiner Polizeiakten stützt. Er richtet einen kompromisslosen Blick auf die medizinische Einrichtung, die Depression und die Kreativität. Foto © Sophie Nathan
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A Broadcast / Looping Pieces | Tim Etchells
Theater Roxy, Birsfelden | 18.04, 18:00 Tim Etchells, der Leiter der bekannten britischen Künstlergruppe Forced Entertainment, ersinnt ein Solo anhand von Auszügen aus seinen Notizbüchern, die auf den ersten Blick zusammenhanglos erscheinen. Das Projekt, entstanden aus einer Kooperation mit dem französischen Choreografen Boris Charmatz und dem libanesischen Klangkünstler Tarek Altaoui, wirft die Frage auf, was passiert, wenn die Dinge aus ihrem Kontext genommen werden.
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Not Punk, Pololo | Gintersdorfer/Klaßen
Kaserne Basel | 18.04, 20:30 John Pololo war nicht nur der prominenteste aller Verbrecher Abidjans, sondern auch der Erfinder des Logobi, eines Musik- und Tanzstils, der die Gestik von Gangstern imitiert. Mit 15 Tänzern, Musikern und Schauspielern geht diese Show seiner ambivalenten Persönlichkeit nach, die von der ivorischen Jugend in den 80er und 90er Jahren vergöttert wurde, und lässt afrikanische und westlich urbane Kulturen aufeinanderprallen. Foto © Knut Klassen Videoausschnitt des Stücks
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Ebenfalls auf szenik zu sehen
Magnificat, am 15.04. in der Kaserne Basel