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Konzerte, Listening Sessions und DJ-Sets – vom 20. bis 22. November 2025 präsentiert das Giga-Hertz-Festival im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe die Vielfalt zeitgenössischer elektronischer Musik und Klangkunst. Neben internationalen Größen zeigen auch aufstrebende Künstler:innen neue Perspektiven der experimentellen Musikszene. Höhepunkt sind die Preisverleihungen des Giga-Hertz-Preises für elektronische Musik sowie die Uraufführungskonzerte der prämierten Werke. Besucher:innen können außerdem in Workshops eigene Klangexperimente durchführen und erste Schritte im elektronischen Komponieren erproben.

Giga-Hertz-Hauptpreis 2025
Der Hauptpreis für das Lebenswerk geht an die französische Klangkünstlerin Laetitia Sonami (*1957, Paris), eine Pionierin sensorbasierter Musikperformances und experimenteller elektroakustischer Komposition. Seit den 1980er-Jahren lotet Sonami die Grenzen zwischen Klang, Technologie und Körper aus. Mit Instrumenten wie dem „Lady’s Glove“, „Lady’s Ball“ oder „Spring Spyre“ schafft sie ein gestisches Klangtheater, das elektronische Musik als verkörperte Erfahrung erlebbar macht.

Die Jury lobt, dass Sonami „die konventionellen Grenzen zwischen Performerin, Komponistin und Instrumentenbauerin überschreitet und Virtuosität im Bereich elektronischer Musik neu definiert“. Ihr Konzert findet am Samstagabend um 19 Uhr statt.

Uraufführungskonzerte der Preisträger:innen 2023/2022
Die Festivaleröffnung am Donnerstag (19 Uhr) bestreiten die Giga-Hertz-Produktionspreisträger:innen Lea Bertucci, Jessica Ekomane und Peter Gahn.

  • Lea Bertucci (*1984, USA) erhielt 2023 den Produktionspreis für „The Days Pass Quickly Immersed in the Shadow of Eternity“. In kristallinem, minimalistischem und dissonantem Klang entfaltet sich eine immersive Komposition für Mehrkanal-Lautsprecher, Elektronik und historische Flöten.
  • Jessica Ekomane (*1989, Frankreich) wurde für „Manifolds“ prämiert – ein Werk, das rhythmische Wahrnehmung und kollektive Dynamik erforscht und analoge Synthesizer in ein zeitgenössisches Setting überführt.
  • Peter Gahn (*1970, Deutschland) erhielt 2022 den Preis für „De-escalating Skies I+III“, eine Komposition für Alt-Saxophon und Live-Elektronik, die Klänge unterirdischer Pipelines in gesellschaftlich-politische Klangräume übersetzt.
Produktionspreise 2025
Für die Giga-Hertz-Produktionspreise und den erstmals als Produktionspreis ausgeschriebenen Giga-Hertz-Produktionspreis PopExperimental gingen über 400 Bewerbungen ein. Die Preisträger:innen präsentieren ihre Werke am Freitag ab 19 Uhr.
  • Davor Vincze erhält einen Produktionspreis für „Let the System Guide“, ein Projekt, das performative Partizipation und kritische Auseinandersetzung mit Machtstrukturen verbindet.
  • Das Duo Jug Marković und Thea Soti wird für „Thrashold“ ausgezeichnet – ein experimentelles Musiktheater mit elektronischer Improvisation und choreografischer Sensibilität.
  • Die britische Turntablistin Nicole Raymond (NikNak) gewinnt den Giga-Hertz-Produktionspreis PopExperimental für ihre innovative Klangpraktiken, die Afrofuturismus, Turntablism und audiovisuelle Performance vereinen.
Eine Auswahl von Künstler:innen der diesjährigen Shortlist, sowie kuratierte Playlists zum Giga-Hertz Festival sind auf der Plattform Sounding Future zu hören.

Über den Giga-Hertz-Preis
Seit 2007 vergeben vom ZKM | Hertzlab und SWR Experimentalstudio, zählt der Giga-Hertz-Preis mit Einsendungen aus über 40 Ländern zu den renommiertesten Auszeichnungen für elektronische Musik weltweit. Benannt nach dem Physiker Heinrich Hertz (1857–1894), ist er mit insgesamt 25.000 € dotiert: 10.000 € für den Hauptpreis sowie jeweils 5.000 € für die beiden Produktionspreise und den von der Fördergesellschaft ZKM / HfG e.V. gestifteten Produktionspreis PopExperimental. Ziel ist die Förderung innovativer elektronischer Musik, die am ZKM im Rahmen von Residenzprogrammen erarbeitet und uraufgeführt wird.


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