Die Herbstfestspiele eröffnen mit Lachen, Staunen und glänzenden Augen: Rossinis Aschenputtel-Oper „La Cenerentola“, ein Höhepunkt des Belcanto, erstrahlt am 16. November 2025 im Festspielhaus Baden-Baden als halbszenische Aufführung. Ein junges, spielfreudiges Sängerensemble und die Balthasar-Neumann-Ensembles unter Thomas Hengelbrock erwecken Rossinis Meisterwerk zum Leben.
Am Freitag, den 21. November, erklingen die Meisterwerke Beethovens: Seine Siebte Sinfonie und das legendäre Violinkonzert in D-Dur, interpretiert von Starviolinistin Isabelle Faust. In guter deutsch-französischer Tradition widmet das Festspielhaus einen Abend der in Paris geborenen Wahlbadenerin Pauline Viardot-García – eine musikalisch-literarische Hommage an die Königin der Stimme. Den krönenden Abschluss bildet am Samstag, 22. November, ein Chorkonzert mit den exzellenten Balthasar-Neumann-Ensembles: Bachs berühmte Motetten und romantische Chormusik – das Beste vom Besten. Die Herbstfestspiele „La Grande Gare“ werden unterstützt durch die Baden-Württemberg-Stiftung.
Rossinis Aschenputtel – Der Gute-Laune-Booster im Festspielhaus
„La Cenerentola“ ist ein Fest der Belcanto-Stimmen. Gioacchino Rossini überschüttet sein armes Aschenputtel mit musikalischem Goldstaub und verwandelt das düstere Märchen in eine sprühende Komödie voller Situationskomik. In Rossinis Version werden blasse Prinzen rot, Frauen zu Furien, weil sie ausgehen wollen und nichts anzuziehen haben – eine moderne Komödie ohne finstere Schwarz-Weiß-Zuschreibungen.
In seiner letzten italienischen Oper gelingt Rossini das Kunststück, die hohe Kunst des Belcantos mit der Komik der Commedia dell’arte zu verbinden. Seine „Aschenputtel“-Oper ist die romantischste Komödie des Komponisten, ein Meisterwerk, das erstaunt, vergnügt und bezaubert – besonders wenn es, wie stets bei Hengelbrock, frisch entstaubt dem Publikum präsentiert wird.
Thomas Hengelbrock führt die Oper mit jungen, frischen Stimmen auf – Gewinner zahlreicher Gesangswettbewerbe. Exemplarisch hier genannt das ‚Aschenputtel‘ Maria Kataeva und ihr Märchenprinz Levy Sekgapane, die beide beim Operalia-Wettbewerb von Placido Domingo ausgezeichnet wurden. Das spielfreudige Ensemble wird angeleitet von Regisseur Vincent Huguet. So glänzt in der halbszenischen Aufführung die Cenerentola, das arme, dann doch so glückliche Aschenputtel – und mit ihr Rossinis geniale, überraschende, beglückende Musik.
Die Königin der Stimme
Ein Abend rund um Pauline Viardot-García mit Liedern von Pauline Viardot, Richard Wagner, Franz Liszt und Clara Schumann
Baden-Baden war für Pauline Viardot weit mehr als ein Aufenthaltsort – es war das Zentrum ihres künstlerischen und gesellschaftlichen Lebens. Hier unterhielt sie einen legendären Salon, in dem Musik, Literatur und Debatten aufeinandertrafen. Sie war nicht nur Gastgeberin, sondern selbst eine kreative Kraft: als Komponistin von über 200 Liedern, Salonopern und Operetten, als Sängerin mit außergewöhnlicher Ausdruckskraft und als Muse für viele bedeutende Künstler ihrer Zeit.
Bei diesem musikalisch-literarischen Abend sitzt das Publikum selbst auf der Bühne – und fühlt sich wie in Viardots Wohnzimmer. Es erklingen Klavierstücke und Lieder der Künstlerin selbst, ebenso wie Werke von Komponisten, die ihr persönlich und der Stadt Baden-Baden verbunden waren: Liszt, Berlioz und Clara Schumann. So entsteht ein musikalisches Mosaik, das Pauline Viardot-Garcías künstlerisches Netzwerk und ihren Einfluss auf das kulturelle Leben des 19. Jahrhunderts hörbar macht.
Sopranistin Teona Todua, begleitet von Daniel Sepec an der Violine und Marlene Heiß am Flügel, erinnert an die große Zeit einer der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des 19. Jahrhunderts – einer Sopranistin, die in ganz Europa für volle Opernhäuser sorgte und Komponistinnen wie Komponisten gleichermaßen inspirierte.
Singet dem Herrn ein neues Lied!
Bach-Motetten und romantische Chormusik von Brahms und Mendelssohn Bartholdy
Sie sind ein Muss – sozusagen die „Brandenburgischen Konzerte“ der Chormusik. Aber jeder Vergleich hinkt angesichts der Motetten von Bach, die zum Schönsten und Bewegendsten zählen, was es für Chöre gibt. Übrigens auch zum Schwierigsten: Textverständlichkeit und passender Ausdruck sind erste Sängerpflicht. Bei Dirigent Lionel Sow am Pult des Balthasar-Neumann-Chors werden sie zur Kür.
Dass geistliche Chormusik von Bach, Mendelssohn, Brahms und Distler zum Besten zählt, was die deutsche Musik zu bieten hat, ist längst kein Geheimnis mehr – doch so kunstvoll wie im Chorkonzert am Samstag, 22. November, erklingt sie selten. Das „neue Lied“, das sich im Festspielhaus in den Himmel schwingt, wird oft von zwei Chören gesungen, die sich schließlich zu einem großen Chor verbinden – ein ganz besonderes Klangerlebnis.
Der Kleine Prinz – Familienkonzert
Ein interaktives Klangerlebnis für Groß und Klein
Was passiert, wenn Antoine de Saint-Exupérys zeitloser Klassiker auf die Musik trifft? Magie! Gemeinsam mit dem Publikum begeben sich die bekannte Schauspielerin Julia Nachtmann und das NOVA-Orchester mit dem Kleinen Prinzen auf eine spannende musikalische Reise durch das Universum.
Es gibt viel zu entdecken, zu hören und zu erleben: Wie klingen der Wind, die Blumen, die Berge und die Sterne? Welche Melodien begleiten den Fuchs? Wem begegnet der Kleine Prinz, und was können wir von ihm lernen über Freundschaft, Liebe und das wirklich Wesentliche im Leben?
Das interaktive Konzert am Sonntagmorgen (23. November, 11 Uhr) für Grundschulkinder und Familien bietet Raum zum Tanzen, Träumen, Mitsingen – spielerisch mit bunter Musik aus Deutschland und Frankreich. Julia Nachtmann erweckt mit ihrer ausdrucksstarken Erzählkunst die poetischen Figuren zum Leben, musikalisch begleitet von jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der NOVA-Orchesterakademie.
Ein unvergesslicher Vormittag für Grundschulkinder und ihre Familien, der zeigt: Klassische Musik kann abenteuerlich, berührend und auch: kinderleicht sein!
Weitere Informationen und Tickets: www.festspielhaus.de
Persönliche Beratung und Reservierungen: Tel. 07221 / 30 13 101
Die Herbstfestspiele La Grande Gare werden großzügig unterstützt durch die Baden-Württemberg-Stiftung.





































