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Verfall

Ibsens Klassiker zeigt den Verfall einer Familie sowie ihrer Überzeugungen und erweist sich noch heute als aktuell.

„Alte, längst begrabene Überzeugungen, Ansichten, Aberglaube und all das. Es steckt in uns und wir werden es nicht los. Ich schlage nur die Zeitungen auf, und ich sehe die Gespenster zwischen den Zeilen.“  Ist das etwa der aktuelle Kommentar eines zeitgenössischen Autors zum Erstarken rechtspopulistischer Tendenzen in Europa? Nein: So steht es in dem 1881 erschienenem Drama Gespenster, mit dem Henrik Ibsen vehement die dörflich-dumpfe Doppelmoral seiner norwegischen Heimat attackiert..

Und die jetzt im Studio herausgekommene Inszenierung des jungen Regisseurs Manuel Braun hält sich auch bewusst frei von aktuellen Anspielungen: Er zeigt die Selbstzerstörung einer Familie als Spiel von Figuren, die ihre inneren Verletzungen in alptraumhafter Überzeichnung auch äußerlich tragen. Der Darstellung gelingt es die sozialen sowie ideologischen Konflikte freizulegen und lenkt durch die surreal-märchenhafte Atmosphäre den Fokus auf das psychologisch raffinierte Drama: Im Kern des Stücks steht der Gegensatz von Wille und Möglichkeit.


Etiketten:Ibsen

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