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Aktueller kann ein Theaterstück kaum sein. Am Samstag, 23. September bringt Intendant Manfred Langner zum ersten Mal in Deutschland das Stück Extrem teures Gift auf die Bühne im Theater Trier. Darin wird der Mord auf den russischen Dissidenten Alexander Litwinenko und die politischen Verhältnisse dahinter verhandelt.

 

Als sich der ehemalige Geheimdienstmitarbeiter und Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko und seine Frau Marina 2006 im Londoner Exil befinden, wird er mit radioaktivem Polonium 210 vergiftet. Daraufhin nehmen die britischen Behörden Ermittlungen auf. Die Spur des Mordanschlages lässt sich bis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin verfolgen. Der Fall Litwinenko ist einer der ersten und einer der am genauesten ermittelten in einer langen Reihe an ‚plötzlichen Todesfällen‘, die bis zu Jewgeni Prigoschin in der Gegenwart reicht.

 

„Nur eine persönliche Geschichte kann den Menschen helfen, politische oder historische Ereignisse zu verstehen“, sagt die Witwe des Opfers Marina Litwinenko – die zur Premiere in Trier anwesend sein wird – im Gespräch mit Regisseur Langner. Extrem teures Gift zeigt die russischen Verhältnisse am Beispiel des Ehepaars Litwinenko mal als spannende Chronik, mal als skurrile Farce zwischen Satire und Politthriller.

 

Das Stück von Lucy Prebble ist aber auch das sensible Portrait eines starken Liebespaares. Denn während Alexander mit dem Tod ringt und den Behörden vom Aufstieg Putins berichtet, versucht Marina die letztlich erfolgreichen Mörder ihres Mannes zur Rechenschaft zu ziehen. Dieser Kampf ist für Marina Litwinenko auch heute noch nicht beendet. Für sie ist Extrem teures Gift eine Möglichkeit, die Stimme ihres Mannes lebendig zu halten, sagt sie im Gespräch – eine Stimme, die auch den Blick auf die Gegenwart schärfen kann.

Inszenierung: Manfred Langner

Bühne: Steven Koop

Kostüme: Yvonne Wallitzer

Dramaturgie: Elisa von Issendorff

Mit: Carolin Freund, Raphael Christoph Grosch, Michael Hiller, Thomas Jansen, Friederike Majerczyk, Klaus-Michael Nix, Giovanni Rupp, Tamara Theisen, Barbara Ullmann, Stephan Vanecek

 


www.theater-trier.de


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