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Der Doppelgänger in uns

Doppelgänger von David Marton unterstreicht die Dualität eines jeden Menschen und würdigt damit das fantastische Universum von E.T.A. Hoffmann.

David Marton hat seit Anfang der 2000er Jahre eine kleine Revolution in der deutschen Theaterlandschaft angestoßen. Indem er auf der Bühne Schauspieler und Musiker gleichzeitig auftreten lässt, stellt der Jungregisseur mit ungarischen Wurzeln die Konventionen des Theaters ebenso wie die der Musik auf den Kopf. Sich über etablierte Hierarchien hinwegsetzend verbindet er unterschiedliche Gattungen und Techniken, wie um das musikalische und narrative Potenzial eines jeden Werkes voll auszuschöpfen. Doppelgänger, das kürzlich am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt wurde, sagt sich von allen lyrischen Grundsätzen los und erforscht die Autonomie der Musik. In romantischer Manier geht es um die Spaltung des menschlichen Geistes in Wahnsinn und Realität, Rohheit und Empfindsamkeit, wie sie für die Werke E.T.A. Hoffmanns charakteristisch ist. Aber künden diese Gegensätze nicht von dem widersprüchlichen Zustand unserer heutigen Gesellschaft? Ein ganz und gar ungewöhnliches Musiktheaterstück, bei dem wir vielleicht für einen Moment den Doppelgänger in uns selbst aufblitzen sehen.

Foto : Christian Friedländer


Etiketten:David Marton

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