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Klangspektakel der Neuen Musik

Eine musikalische Reise um die Welt nach den Regeln der Neuen Musik: Das Theater Basel präsentiert die Wiederaufnahme des Donnerstag aus dem Opernzyklus Licht von Karlheinz Stockhausen.

Donnerstag ist die erste von insgesamt sieben Opern des Zyklus Licht: Die sieben Tage der Woche von Karlheinz Stockhausen, von denen jede einem Tag der Woche entspricht. Komponiert zwischen 1977 und 1980 nach einem Libretto des Komponisten und 1981 uraufgeführt in La Scala in Mailand, folgt Donnerstag dem Vorbild Richard Wagners, indem Stockhausen den handelnden Personen jeweils eigenes musikalisches Material, genannt Formeln, zuordnet. Zudem schafft er einen mythologischen Zusammenhang, der die sieben Opern zu einem Gesamtkunstwerk zusammenfasst. Donnerstag beschreibt die Jugend, die Reise um die Erde und die Heimkehr Michaels, einem modernen Orpheus. Seine Bestimmung ist es, „die Himmelsmusik den Menschen und die Menschenmusik den Himmlischen“ zu bringen. Dabei stellt sich ihm immer wieder der teuflische Luzifer entgegen. Unterstützt wird Michael von Mondeva, halb Frau, halb Vogel, und der Zauberkraft seiner Trompete und der Musik. Stockhausen als einer der Überväter der Neuen und elektronischen Musik erschafft mit seiner Oper ein weit gefasstes Klangspektakel, das alle Grenzen des Musiktheaters zu sprengen versucht: Neben dem Theatersaal finden auch Theatervorplatz und –foyer Verwendung während der Aufführung. Für jeden der drei Protagonisten sind jeweils insgesamt drei Interpreten nötig: Michael wird von einem Tenor (Peter Tantsits), einem Trompeter (Paul Hübner) und einer Tänzerin (Emanuelle Grach) dargestellt. Stockhausen versucht, alle Parameter der Musik und der Aufführung klar festzulegen und entwickelt so die Methoden der seriellen Komposition weiter. Die musikalische Leitung übernimmt Neue Musik-Spezialist Titus Engel, die Inszenierung stammt von der jungen, amerikanischen Regisseurin Lydia Steier. (R.S.)

Foto ©Sandra Then


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