Zwischen Fantasie und Kriegsrealität
Das Badische Staatstheater präsentiert die Wunderwelten von Ravels und Strawinskys Kurzopern ebenso bezaubernd wie berührend.
Auf der Bühne singen ein Sofa und ein Sessel. Dazu kommen eine swingende Teekanne und eine Prinzessin, die direkt aus einem Märchenbuch auftaucht.
Diesen fabelhaften Kinder-Überraschungen in Ravels Kurzoper Das Kind und die Zauberdinge bleibt Opernregisseur Tobias Heyder in seiner Neuinterpretation zunächst treu. Doch dann verwandelt sich Ravels Oper, nicht zuletzt durch das in düsteren Farben gehaltene Dekor, schnell von einem zauberhaften Märchen in ein trauriges Drama, das eher ein Stück für Erwachsene als für Kinder ist.
Auch Igor Strawinskys Adaptation des Märchens Die Nachtigall von Hans-Christian Andersen wird von Regisseur und Choreograf Tim Plegge hier nicht infantilisiert. Neben der Darstellung moralisierender Komponenten der Kriegsgeschichte fördert Plegge musikalischen Ernst: Der lyrische Gesang berührt den Menschen tief, bis zur Gänsehaut.
Foto © Jochen Klenk (Das Kind und die Zauberdinge)
Weitere Informationen
- Der Inhalt der Oper Das Kind und die Zauberdinge
- Das Märchen von Die Nachtigall
- Kritik der Aufführung auf PAMINA, Klassik online im Südwesten