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Geisterstadt

Fasziniert von verlassenen Orten geht der belgische Regisseur Fabrice Murgia mittels Bildern und Videos auf eine Entdeckungstour nach Chacabuco, einem Bergbauort im Herzen der chilenischen Wüste Atacamas.

Die Geister der Vergangenheit und die Machenschaften der Diktatur Pinochets schweben noch über den Ruinen der Stadt Chacabuco, denn genau dort ließ die Regierung in den Siebziger Jahren ein Internierungslager errichten. Ein dunkles Kapitel in der chilenischen Geschichte.
Fabrice Murgia, bestrebt das Erinnerungsbewusstsein zu unterstützen, baut Children of Nowhere auf diesem Ort auf und sorgt dafür, dass die Realität die Fiktion einholt. Zu der Reihe Ghost Road gehörend, die vom Menschen verlassene Stätte thematisiert, vermischt dieses neue Stück Theater und dokumentarisches Kino. Und, wie auch schon in den vorhergehenden Kreationen des Regisseurs, finden wir hier die charismatische, flämische Schauspielerin Viviane De Muynck und Kompositionen von Dominique Pauwels wieder.
Das Stück denkt auf politische und poetische Weise über das Exil sowie das Unausgesprochene nach. Auf der Bühne verliert sich die Erzählung in Fotos, aufgenommenen Berichten ehemaliger Inhaftierter und volkstümlichen, chilenischen Gesängen. Gedichte von Pablo Neruda und die Cellos des Quartetts Aton‘ & Armid fügen sich zu den dramatischen Monologen hinzu. Treten Sie in eine Geisterstadt ein, in der die Schmerzen der belastenden Vergangenheit zu anklagenden Worten werden. (A.M.)

Foto: Elisabeth Woronoff


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