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Feuriger Teufelskreis

Rosamund Gilmore zeigt statt kitschiger Folklore eine kraftvolle Oper mit feurigen Tänzen und starken Protagonisten.

Jedem das seine. Die Kunst der gelungenen und harmonischen Inszenierung von Rosamund Gilmore ist, dass sie die Stärken eines jeden betont: Die Tänzer dürfen bei feurigen Choreografien ihr Können zeigen – vom klassischen Flamenco bis zum Modern Dance – dem Jugendchor lässt sie ihre Natürlichkeit, die Gesangssolisten werden nicht durch tänzerische Darbietungen überfordert. Und so kann sich die Liebesgeschichte voll und ganz entfalten zwischen der unabhängigen Zigarettenfabrik-Arbeiterin und dem Sergeant, der versucht, sie an sich zu binden, und tragisch scheitert. Gilmore konzentriert sich auf die tänzerischen Mittel, um den Konflikt deutlich zu machen. Bereits zu Anfang der blühenden Liebe umkreist sich das Flamencotanzpaar – das Duell deutet sich hier schon an. Die Liebe ist ebenso unausweichlich wie der Tod. Die Inszenierung kommt ohne Hochglanz-Folklore aus, vielmehr wird mit Klischees gespielt, die in einigen komischen Momentan sogar karikiert werden. Komik und Tragik verbinden sich wunderbar, die Übergänge wirken stets harmonisch. Und auch Katerina Hebelková widersteht der Versuchung, aus Carmen eine Femme fatale zu machen, sondern zeigt sie als raue, starke Frau, die keine Kompromisse kennt und weiß, was sie will. (T.B.)


Etiketten:Bizet - Oper

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