Die Königin der Wüste
Nach einem Ausflug in den Funk kehrt Aziza Brahim zu ihrer ersten Liebe zurück und liefert auf ihrem Album Soutak traditionelle afrikanische Musik zu modernen Rhythmen.
Die Weltmusik greift heute mehr denn je auf die Popkultur über. Höchste Zeit, dass wir begreifen, welchen Beitrag die fremdländischen Klänge zur Pop- und Rockmusik geleistet haben. Das Label Differ-Ant (Rone, A Place to Bury Strangers) hat sich nicht geirrt, als es das Album Soutak in seinen Katalog aufnahm. Die Sängerin, geboren im Sahraoui-Flüchtlingslager in Algerien und heute in Spanien ansässig, trat in unterschiedlichen Formationen auf, bevor sie mit ihrem ersten Album Mabruk – das funkiger und weniger zart war als ihr 2014 erschienenes, zweites Album Soutak –eine eigene Solokarriere startete. Das Vergnügen ist daher umso größer, als man durch die Ideale und die innere Gefühlswelt hindurch die Stimme eines Volkes hört. Eine Musik, die in der Tat zu Herzen geht. (C.B.)
