Mit Ariadne auf Naxos bringt das Theater Trier eine ausgeklügelte Konversationskomödie von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal auf die Bühne. Locker und ernst zugleich kommt dieser Oper in der Oper daher und begeistert mit ihren schillernden Innovationen noch immer aufs Neue. Premiere der Inszenierung von Jean-Claude Berutti ist am Samstag, 12. April 2025 um 19:30 Uhr im Großen Haus des Theaters in Trier.
Kann man eine Komödie und eine Tragödie zugleich spielen? Selbstverständlich, wenn der reichste Mann der Stadt es so will. Das ist in diesem Fall ein neureicher Wiener Bürger, der Zeit sparen will und sich daher entschließt, die höchst tragische Oper „Ariadne auf Naxos“ gemeinsam mit der Komödie „Die ungetreue Zerbinetta und ihre vier Liebhaber“ aufführen zu lassen. Während die Ariadne-Tragöden empört versuchen, den Mythos der einsamen Ariadne, die von der Liebe des berauschenden Gottes Bacchus erlöst wird, tanzen die Komödianten singend umher und kommentieren die tragische Handlung. So unterhaltsam und absurd wie das klingt, ist es auch. Denn im Libretto von Hugo von Hofmannsthal verzahnen sich die Handlungsebenen dieser süffig komponierten Kammeroper geschickt miteinander und sorgen für leichte Unterhaltung, gehobenen Witz und angemessenen Tiefgang. Was Strauss und Hofmannsthal für die Uraufführung 1916 an Innovationen in die Oper einfließen ließen, begeistert noch heute Opernfans und macht aus „Ariadne auf Naxos“ einen meisterhaften Abend.
Schließlich liegt die Inszenierung in Trier in besten Händen. Der ehemalige Operndirektor Jean-Claude Berutti hat sich des Stoffes angenommen und verlegt die Handlung in das Wien der 1940er Jahre. Getragen vom Verlust der Vielvölkerreiche Mitteleuropas, der kaiserlich-königlichen Donaumonarchie findet Berutti einen neuen Zugang zu der Oper, um bei allem Witz auch den melancholischen Kern der Handlung freizulegen. Die Musik liegt in Händen von Generalmusikdirektor Jochem Hochstenbach, der elegant durch die spritzigen Melodien und feinen Arien führen wird, die das Stück ebenso bereithält. Die 14 Solistinnen und Solisten, die das gewitzte Werk bedarf, sind sämtlich aus den Ensembles des Theaters besetzt, dem Musiktheaterensemble, dem Opernchor und mit Barbara Ullmann gar aus dem Schauspiel.
In Trier hat die „Ariadne auf Naxos“ eine Sonderstellung im Programm. Zur Generalprobe der ersten Aufführung in der Stadt war der Komponist Richard Strauss höchstselbst anwesend. Und in der Eröffnungsspielzeit des neuen Hauses am Augustinerhof stand die „Ariadne“ ebenfalls auf dem Spielplan. Nun, über 100 Jahre nach der ersten Aufführung kommt diese besondere Oper wieder auf die Bühne des Theaters. So wird die „Ariadne auf Naxos“ ab 12. April im Großen Haus ein Fest für Opernfreunde.
Musikalische Leitung: GMD Jochem Hochstenbach
Inszenierung: Jean-Claude Berutti
Bühnenbild: Rudy Sabounghi
Lichtdesign: Lutz Deppe
Kostümbild: Carola Vollath
Choreografie: Reveriano Camil
Mit: Annija Adamsone, Yibao Chen, Gustavo Eda, Fernando Gelaf, Sotiria Giannoudi, Yuriy Hadzetskyy, Marc Kugel, Vanessa Lisette López-Gallegos, Derek Rue, Ryosuke Haskell Sato, Silja Schindler, Karsten Schröter, Barbara Ullmann, Janja Vuletic
Philharmonisches Orchester der Stadt Trier