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Ein Aufwachsen in Einsamkeit

Zusammen mit der Compagnie Actémobazar bringt Delphine Crubézy Alice pour le moment des zeitgenössischen Autors Sylvain Levey auf die Bühne: Eine Hymne an die Akzeptanz seiner Selbst und an die des Anderen.

Eine Frau auf einer blitzblanken Bühne; um sie herum weiße Stellwände, die wie Buchseiten sind und sie durch die Erinnerung an ihre Kindheit und Jugend leiten. Die Frau heißt Alice, ist 30 Jahre alt und die Tochter chilenischer Einwanderer. Ihre Eltern waren nach dem Putsch Pinochets 1973 nach Frankreich gekommen in der Hoffnung, sich weit entfernt von ihrer Heimat ein neues Leben aufbauen zu können. In Alice pour le moment (erschienen im Verlag Théâtrales Jeunesse) erzählt Sylvain Levey vom Schicksal, das tausenden Emigranten gemein ist. 

Das von Delphine Crubézy inszenierte Stück ist Ausdruck des geografischen und auch innerlichen Exils. Tatsächlich ist es nicht einfach, ein Teenager zu sein, wenn man die eigenen Wurzeln nicht kennt und das Erwachsenwerden angstbesetzt ist. Leveys schlicht-poetischer Text wird von Violaine-Marine vorgetragen, die der Reihe nach erst Alice als Kind und dann als Heranwachsende und erwachsene Frau spielt; im Vordergrund steht dabei der Übergang, der für die Herausbildung der eigenen Identität notwendig ist. Noch eine weitere Figur tritt in Erscheinung, eine Art Gesprächspartner in diesem vielstimmigen Monolog zwischen Erinnerung und Fiktion. Dessen wohlwollende Anwesenheit hilft dem jungen Mädchen, der Zukunft mit größerer Selbstsicherheit entgegen zu sehen. Eine Inszenierung, die Bezug zu aktuellen Ereignissenn nimmt und weder kleine noch große Zuschauer unberührt lassen wird. (C.T.)


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