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Ironie des Schicksals

Regisseur Sebastian Baumgarten wagt sich an seine erste Verdi-Oper, das Melodramma La forza del destino – doch auch bei ihm können die Figuren ihrem tragischen Schicksal nicht entgehen.

Der renommierte Regisseur Sebastian Baumgarten inszeniert zum ersten Mal eine Oper von Giuseppe Verdi, bei der er besonders den nichtlinearen, brüchigen Handlungsverlauf schätzt, in Zusammenarbeit mit dem lettischen Dirigent Ainars Rubikis.
Es handelt sich um eine äußerst dramatische Geschichte: Drei Hauptfiguren bewegen sich langsam aber sicher auf ein tragisches Ende zu. Um den guten Ruf seiner Familie zu wahren, verbietet der Marchese di Calatrava seiner Tocher Leonora die Heirat mit dem fremdländischen Südamerikaner Alvaro. Bei der Flucht des Liebespaares löst sich jedoch ein Schuss aus der Pistole Alvaros und verwundet den besorgten Vater tödlich, der daraufhin seine Tochter verflucht. Leonoras Bruder Don Carlo will seinen Vater rächen und begibt sich auf die Suche nach dem entflohenen Paar, das sich jedoch ebenfalls aus den Augen verloren hat. Nach einigen Irrungen und Wirrungen erfüllt sich schließlich der Fluch des Vaters und damit der Titel der Oper La forza del destino, die Macht des Schicksals…
Zwar löste Verdis Werk, das eine Auftragskomposition der Oper von Sankt Petersburg war, bei seiner Uraufführung 1862 wahre Begeisterungsstürme aus, jedoch floppte es international aufgrund von Fehlbesetzungen und Unstimmigkeiten im Libretto. Da der ursprüngliche Librettist Francesco Maria Piave inzwischen unheilbar erkrankt war, übernahm Antonie Ghislanzoni die Umarbeitung. Die Neufassung wurde 1869 zum ersten Mal in der Mailänder Scala gespielt und erfreut sich noch heute großer Belietbheit. Besonders bekannt ist das Trommlerlied Rataplan, das beispielhaft für den kriegerischen Hintergrund des Stücks steht. (R.S.)

Foto © Sandra Then


Etiketten:Oper - Verdi

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