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Roots

Der Tänzer und Choreograph vertieft sich erneut in seine Wurzeln und taucht dieses Mal in Mahabharata ein, mit einer wieder einmal bezaubernden Kreation.

Der Tanz von Akram Khan ist ein wahrer Schmelztiegel, wo zeitgenössische Gestik auf klassischen, indischen Tanz trifft, um gemeinsam universelle Fragen zu behandeln.
Als englischer Choreograph und Sohn bangladeschischer Einwanderer entwickelt er seit Anfang der 2000er-Jahre eine einzigartige choreographische Ausdrucksweise, von der sich recht deutlich die Marke Kathak ablesen lässt, ein klassischer Tanz aus dem Norden Indiens, den er betreibt seit er 7 Jahre alt ist. Ein schwungvoller Tanz voller Beschleunigung, bei dem die Füße auf den Boden schlagen, um den Rhythmus zu markieren, während mit den Armen eine Geschichte erzählt wird. Er erhält daraus seine geerdete Energie, die seinen Stil ausmacht und seine Liebe zur Erzählung.
Im Laufe seiner Kreationen ist er ein Star des modernen Tanzes geworden und hat mit vielen Künstlern zusammengearbeitet, zum Beispiel mit den Tänzern Sylvie Guillem, Sidi Larbi Cherkaoui und Israel Galvan, mit dem Plastiker Anish Kapoor, dem Musiker Nitin Sawhney und der Schauspielerin Juliette Binoche. Aber er hat nie aus den Augen verloren, was ihn künstlerisch ausmacht. Im Gegenteil: Akram Khan lehnt sich auf seine Tradition, indem er sich von ihr befreit, er wendet sich erneut seinen Wurzeln zu, um sie neu zu interpretieren und in Frage zu stellen.
Sein neuestes Stück wurde vom Buch Until the Lions: Echoes from the Mahabharata von Karthika Naït inspiriert, das selbst eine Adaption des Mahabharata ist, diesem riesigen Epos in Sanskrit, das einer der größten Texte in der Geschichte der Menschheit darstellt. Als Kind hatte Akram Khan die Produktion von Peter Brook miterlebt (die der Regisseur heute neuinterpretiert und beinahe zur gleichen Zeit in Luxemburg und Colmar präsentiert). Er hängt sich an die Figur der Amba, eine Prinzessin, die am Tag ihrer Hochzeit entführt und entehrt wird und daraufhin die Götter um Rache anruft. Von zwei Tänzerinnen und vier Musikern begleitet liefert er ein intensives und betörendes Stück. (S.D.)


Etiketten:Akram Khan - Kathak

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